Seit über 80 Jahren bearbeitet Familie Solé eine Pfirsichplantage, doch nun läuft die Pacht aus und die Bäume sollen Solaranlagen weichen. "Von einer Familie, deren Identität bedroht ist, von einer Welt im Wandel und der Krise kleinstrukturierter Landwirtschaft erzählt Carla Simón in 'Alcarràs – Die letzte Ernte'. Ein wunderbares Ensemble lokaler Laiendarsteller trägt das im titelgebenden katalanischen Ort angesiedelte Drama. Sorgfältig choreografiert, geben Simón und Kamerafrau Daniela Cajías allen Figuren Raum, zeigen ihre Arbeit, Feste, Konflikte, ihren Zusammenhalt, umfangen von einer sanften Sommerlandschaft. In seiner Schönheit, Vielstimmigkeit und unaufgeregten Zärtlichkeit ist ihr Film ein Glanzlicht dieses Kinojahres." (Sabina Zeithammer)
Regie: |
Regie:
Carla Simón
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Darsteller: |
Darsteller:
Jordi Pujol Dolcet, Anna Otín, Berta Pipó
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Land/Jahr: |
Land/Jahr:
E/I 2022 |
Genre: |
Genre:
Drama |
Dauer: |
Dauer:
120 min
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Altersfreigabe: |
Altersfreigabe:
Keine Angabe
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Kinostart: |
Kinostart:
26. August 2022
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Familie, Pfirsiche und Politik: "Alcarràs"
SABINA ZEITHAMMER
| 24.08.2022
Zuerst räumt der Bagger das alte Auto weg, in dem die Kinder immer Raumschiff spielen. Es muss Fotovoltaikanlagen weichen. Bald sollen diese auch dort stehen, wo Familie Solé eine Pfirsichplantage bewirtschaftet. Der Landbesitzer Pinyol setzt auf erneuerbare Energien, die Großfamilie muss die letzte Ernte einfahren.
Jeder reagiert anders: Der Großvater versucht Pinyol umzustimmen, Vater Quimet stürzt sich in die Arbeit und montiert vor Wut sogar das eigene Solarmodul am Kuhstall ab. Mutter Dolors umsorgt die Familie, Onkel und Tante überlegen, mit Pinyol zusammenzuarbeiten. Die Jugendlichen lauschen bang den Gesprächen der Erwachsenen, und die Kinder erobern sich neue Ecken.
Von einer Familie, deren Identität bedroht ist, von einer Welt im Wandel und der Krise kleinstrukturierter Landwirtschaft erzählt Carla Simón in "Alcarràs - Die letzte Ernte". Ein wunderbares Ensemble lokaler Laiendarsteller trägt das im titelgebenden katalanischen Ort angesiedelte Drama. Sorgfältig choreografiert, geben Simón und Kamerafrau Daniela Cajías allen Figuren Raum, zeigen ihre Arbeit, Feste, Konflikte, ihren Zusammenhalt, umfangen von einer sanften Sommerlandschaft. In seiner Schönheit, Vielstimmigkeit und unaufgeregten Zärtlichkeit ist "Alcarràs" ein Glanzlicht dieses Kinojahres.