M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Fritz Lang (D 1931)
Foto: © Michael Wharley 2019
Die englische Schriftstellerin Emily Brontë (1818-1848) wächst als Tochter eines Pfarrers in Yorkshire auf. Die störrische Außenseiterin verbringt viel Zeit in der Natur und mit dem Erfinden von Geschichten, doch bald soll sie zum Familienunterhalt beitragen und sich in die gesellschaftlichen Gepflogenheiten einfügen. Darüber entspinnt der Film eine frei fabulierte Geschichte über Liebe, Eifersucht und Rivalität im frühviktorianischen England. Kein klassisches Biopic, vielmehr wirkt die leidenschaftliche Energie ihres Romans "Wuthering Heights" ins Leben der Autorin hinein. (Filmdienst)
Regie: |
Regie:
Frances O'Connor
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Darsteller: |
Darsteller:
Emma Mackey, Oliver Jackson-Cohen, Adrian Dunbar, Fionn Whitehead, Gemma Jones
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Land/Jahr: |
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GB/USA 2022 |
Dauer: |
Dauer:
130 min
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Altersfreigabe: |
Altersfreigabe:
Keine Angabe
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Kinostart: |
Kinostart:
16. Dezember 2022
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Der Moment, in dem Emily Brontë die druckfrischen Exemplare ihres ersten und einzigen Romans im Empfang nimmt, bildet die Klammer von "Emily", dem ersten und vorerst einzigen Spielfilm der britisch-australischen Schauspielerin Frances O'Connor: "'Wuthering Heights' by Emily Brontë" ist auf dem Cover zu lesen. Allerdings ist das 1847 veröffentlichte Buch - im Jahr darauf verstarb Emily im Alter von 30 Jahren - zu Lebzeiten nicht unter dem richtigen Namen der Autorin, sondern diskret unter dem Pseudonym Ellis Bell erschienen.
Vielleicht sollte das aber auch ein subtiler Hinweis darauf sein, dass sich Regisseurin und Drehbuchautorin O'Connor von dem, was man über das Leben ihrer Protagonistin tatsächlich weiß, nicht allzu sehr einschränken lassen mochte. Ihre zähe, 130 Minuten lange Bio-Fiction kreist um eine frei erfundene l'amour fou mit einem soeben im (real existenten) Haworth angekommenen jungen Geistlichen, mit dem es Emily, wie's viktorianische Pfarrerstöchter halt so halten, in einer Hütte auf der Heide treibt, ehe der einen Moralischen kriegt.
Emilys Bruder Branwell ernährt sich vorsätzlich falsch (Alkohol, Opium), hat was mit der Nachbarsgattin und Emily sehr, sehr lieb, obwohl sie ein bissl garstig zu ihm ist; Charlotte wird als eifersüchtige und verklemmte ältere Schwester präsentiert (die sie nicht war, also: älter schon); die jüngere Anne macht hin und wieder auch irgendwas. Zum pathetisch übersteuerten Soundtrack (Abel Korzeniowski) wird durch die Heide getollt - Yorkshire landschaftlich ja immer toll! -, vorzugsweise im Regen, denn irgendwie muss man sich die Lungenentzündung ja einfangen, wenn man früh sterben will.
Unzählige Close-ups geben "Sex Education"-Star Emma Mackey hinreichend Gelegenheit, aufsässig, genervt, kess und poetisch in die Kamera zu blicken. Der Aufgabe entledigt sie sich mit Anstand. Wer sich für diesen Typ erwärmen kann, ist aber mit Anya Taylor-Joy (ebenfalls Jahrgang 1996) in der Titelrolle der Verfilmung von Jane Austens "Emma" (2020) sehr viel besser bedient.
Ab Fr im Kino (OF im Artis, OmU im Votiv)
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