Strange World

Disney-Klimawandelfabel? Ja bitte!

In Avalonia, einem von unüberwindbaren Felsen eingeschlossenen Tal, leben die Menschen in einfachen Verhältnissen. Der Abenteurer Jaeger Clade und sein Sohn Searcher erkunden die Berge. Jaeger kehrt nicht zurück, doch Searcher findet eine leuchtende Pflanze, die seine Heimat künftig mit Energie versorgt. 25 Jahre später zeigt das Kraut dramatische Verfallserscheinungen. Ein neuer Trupp, bestehend u.a. aus Searcher, seiner Frau und seinem 16-jährigen Sohn, sucht die Ursache und gerät in ein wundersames unterirdisches Land.

Disneys "Strange World" (Regie: Don Hall, Qui Nguyen) ist leicht zu kritisieren: eine Fabel mit holprigen Wendungen, die das Thema Klimawandel per Holzhammermethode behandelt und -umgelegt auf die reale Welt -ein unbefriedigendes Ende hat. Hier aber sei eine Lanze für den Animationsfilm gebrochen. Nicht nur bot er der Autorin mit seinen Anleihen beim Studio Ghibli (Fluggeräte!), seinem World-Building -einer Art trockenen Unterwasserreichs aus zuckerlfarbenem Gummi voll entzückender Kreaturen -und seiner liebevollen Geschichte über drei Generationen gute Unterhaltung. Auch ist nicht gering zu schätzen, dass das Thema Klimakrise nun im Mainstream-Familienkino angekommen ist. Zu wenig subtil? Vielleicht sind die Zeiten vager Andeutungen vorbei.