Renfield

Frisches Blut: "Renfield"

Die Work-Life-Balance stimmt beim Titelhelden (Nicholas Hoult) wohl nicht: Als gepeinigter Handlanger von Graf Dracula (herrlich: Nicolas Cage) ist er es müde, seit Jahrzehnten dem Fürsten der Finsternis menschliche Beute heranzuschleppen. Nach einem Kampf mit Vampirjägern, der beinahe zu seiner Vernichtung geführt hätte, verschanzt sich das ungleiche Duo im New Orleans der Gegenwart. Um seinen schwer ramponierten Meister wieder aufzupäppeln, schleicht sich Renfield in eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige und hält Ausschau nach passenden Blutopfern. Narzisstischer Chef, emotionale Abhängigkeit? Renfield kommen die Erzählungen nicht unbekannt vor. Regisseur Chris McKay zieht aus dem Twist der Selbsthilfegruppe witzige Dialoge, mit denen das Drehbuch Renfields Ausstiegsszenario entwirft. Als er auf die Polizistin Rebecca (Rapperin Awkwafina) trifft, ist sich Renfield sicher: Raus aus der toxischen, rein in die amouröse Beziehung! Nur rettet die bissige Performance von Cage, der als "Screensucker" ein Hingucker ist, die Mischung aus Gore und Humor auch nicht mehr. Vielmehr verzettelt sich die Story trotz liebevoller Bela-Lugosi-Hommage und persiflierter Vampirregeln ("ohne Einladung kein Einlass") in der blutleeren Romanze und dem zahnlosen Mafia-Subplot.