Filmkritik

Evil Dead Rise

© Warner Bros.

Foto: Warner Bros.


Beth (Lily Sullivan) besucht ihre ältere Schwester Ellie (Alyssa Sutherland) und deren drei Kinder in Los Angeles. Kaum angekommen, findet sie in der total vernachlässigten Wohnung ein Buch versteckt: das Necronomicon Ex-Mortis - sprich: das Buch der Toten -, das Böses heraufbeschwört und Dämonen auf die Geschwister loslässt. "Sam Raimis 'Evil Dead'-Trilogie (1981-92) und die Hommage von 2013 boten viel Verstümmelung und Verrenkung; Cronins "Evil Dead Rise' versucht nun einen Spagat. Es zerreißt ihn: zwischen Blut-&-Beuschel-Nummern im Halbdunkel und planlosen Anleihen bei Achtsamkeit, Wokeness und Sozial-Horror" (Dr. Robnik).

Regie:
Regie:
Lee Cronin
Darsteller:
Darsteller:
Alyssa Sutherland, Lily Sullivan, Morgan Davies, Gabrielle Echols, Nell Fisher
Land/Jahr:
Land/Jahr:
USA 2023
Genre:
Genre:
Horror
Dauer:
Dauer:
97 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
27. April 2023

Sensibel gesägt, achtsam gehäckselt

Drehli Robnik | 26.04.2023

Im Kreise krasser Horrorschocker haben die "Evil Dead"-Filme den Ruf, besonders weit zu gehen: im Splatstick, in Leibesdeformationen (Splatter), die so grauslich sind, dass sie an deftige Körperkomik (Slapstick) grenzen. Auch ein Gestus von Grand-Guignol-Revue und farbenfrohem Schleimbatzenballett spielt mit herein; insofern war "Tanz der Teufel" als einstiger Synchrontitel der Filme nicht so daneben.

Sam Raimis "Evil Dead"-Trilogie (1981-1992) und die Hommage von 2013 boten viel Verstümmelung und Verrenkung; Lee Cronins "Evil Dead Rise" versucht nun einen Spagat. Es zerreißt ihn: zwischen Blut-&-Beuschel-Nummern im Halbdunkel und planlosen Anleihen bei Achtsamkeit, Wokeness und Sozial-Horror. Statt im einsamen Waldhäusl gruselt's nun titelgemäß in einem desolaten Großstadt-High-Rise-Bau. Das übliche Totenkult-Buch taucht diesmal im Tresorkeller einer Bank auf; das hätte was - Krise als Wiedergänger, Banken als Leichen im Gesellschaftskeller -, bleibt aber mangels Raum-und Sozialgespür anekdotisch. Dafür ertrinkt die Beziehung zweier tougher Mittdreißiger-Schwestern in Dialogen, die Frausein auf Mutterschaft festlegen. Bis zum Finale -Motorsäge nach Vorschrift, Häcksler als Dessert -bewirkt die Kombi von Blutbad und Sensibilität vor allem Moralisierung und Freudlosigkeit.

Ab Fr in den Kinos (OF im Artis)

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