Neu im Kino Filmkritik

Das Rätsel

Les Traducteurs

© 2023 Nameless Media

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Neun professionelle Übersetzer:innen aus aller Welt sollen das sehnlich erwartete letzte Buch einer Bestseller-Trilogie in ihre jeweilige Sprache übertragen. Sie werden im streng bewachten Bunker eines Herrenhauses von der Außenwelt abgeschirmt und müssen alle elektronischen Geräte für die Dauer dieser Tätigkeit abgeben. Als ein anonymer Erpresser droht, das Werk ins Netz zu stellen, entbrennt ein wahrer Krieg zwischen dem skrupellosen Verleger (Lambert Wilson!) und seinen neun Verdächtigen. "Der Film surft auf der aktuellen Whodunit-Welle, doch ist er nur halb gelungen: Die Figuren sind wenig nahbar, die Rätsellösungen werden nicht mit Eleganz, Lust oder Dringlichkeit, sondern in unterkühlter Atmosphäre und überstürzter, teilweise unglaubwürdiger oder verwirrender Manier präsentiert. Für Fans des Genres dennoch einen Blick wert." (Sabina Zeithammer)

Regie:
Regie:
Régis Roinsard
Darsteller:
Darsteller:
Olga Kurylenko, Anna Maria Sturm, Lambert Wilson, Sidse Babett Knudsen, Riccardo Scamarcio, Alex Lawther, Patrick Bauchau
Land/Jahr:
Land/Jahr:
F/B 2023
Genre:
Genre:
Thriller
Dauer:
Dauer:
105 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
2. Juni 2023

Buchkrieg im Edelbunker: "Das Rätsel"

SABINA ZEITHAMMER | 31.05.2023

Um den Abschluss einer Bestseller-Trilogie weltweit zeitgleich zu veröffentlichen, heuert der machthungrige Verleger Éric Angstrom neun Übersetzerinnen und Übersetzer an. Zwecks Geheimhaltung sperrt er sie mehrere Monate in einen Edelbunker - Arbeiten in der Großraumbüro-Bibliothek, hernach Schwimmen im Pool, Bowling, Filmabende. Da taucht ein Erpresserschreiben auf: Sollte Angstrom nicht zahlen, würden Teile des Buchs geleakt. Im Bunker entbrennt ein wahrer Krieg zwischen dem skrupellosen Verleger und seinen neun Verdächtigen.

Der französische Thriller "Das Rätsel" von Régis Roinsard surft auf der aktuellen Whodunit-Welle, unterscheidet sich etwa von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Adaptionen oder den "Knives out"-Krimis aber durch einen grimmigeren Ton, denn es fehlt eine moralisch überlegene ermittelnde Instanz. Das Werk fasziniert zunächst mit seiner Bunkerkulisse, der Welt der Übersetzer und seinen spleenigen Charakteren. Später häufen sich Zeitsprünge und Wendungen, doch ist's nur halb gelungen: Die Figuren sind wenig nahbar, die Rätsellösungen werden nicht mit Eleganz, Lust oder Dringlichkeit, sondern in überstürzter, teilweise unglaubwürdiger oder verwirrender Manier präsentiert. Für Fans des Genres dennoch einen Blick wert.

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