Empfohlen Filmkritik

Passages

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Der deutsche Filmemacher Tomas, der in Paris mit seinem Mann, dem britischen Grafikdesigner Martin, zusammenlebt, lernt auf der Abschlussparty zu seinem jüngsten Werk die Volksschullehrerin Agathe kennen. Aus einem Tanz entwickelt sich ein Flirt, aus dem eine leidenschaftliche Nacht wird - und danach noch mehr. In der Folge entspinnt sich zwischen den drei Protagonisten eine von Leidenschaft, Eifersucht und Narzissmus geprägte Beziehungsgeschichte, in der weder ein Loslassen noch der Aufbau neuer stabiler Bindungen gelingen. Ein präzise beobachtetes Liebesdrama mit einem Hauch von Fassbinder. In den Hauptrollen spielen Franz Rogowski, Adèle Exarchopoulos und der überragende Ben Wishaw.

Regie:
Regie:
Ira Sachs
Darsteller:
Darsteller:
Franz Rogowski, Adèle Exarchopoulos, Ben Whishaw, Erwan Falé, Olivier Rabourdin
Land/Jahr:
Land/Jahr:
F/D 2023
Genre:
Genre:
Drama, Liebesfilm
Dauer:
Dauer:
91 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
31. August 2023

Triangle of Love: „Passages“

Martin Nguyen | 29.08.2023

Längst hat Franz Rogowski die deutschsprachigen Arthouse-Grenzen als Star internationaler Produktionen überwunden. In der scharf beobachtenden Beziehungsstudie „Passages“ des US-Amerikaners Ira Sachs gibt er nun den kontrollwütigen deutschen Regisseur Tomas. Tomas, der in Paris mit dem sanften britischen Grafikdesigner Martin (Ben Whishaw) verheiratet ist, lernt auf einer Drehabschlussparty die attraktive französische Lehrerin Agathe (Adèle Exarchopoulos) kennen. Einen Flirt, einen Tanz, einen Beischlaf später kehrt er tags darauf zu Martin zurück, gesteht sein andersgeschlechtliches Abenteuer. Doch keine Spur von Reue: Tomas fordert gar Martins Verständnis für seine taufrische Erfahrung ein!

Sachs folgt ungeschönt dem narzisstischen Treiben Tomas’, den Rogowski beinahe zu routiniert spielt und dessen toxische Kontrollsucht tiefschürfende Schäden hinterlässt. Er lügt, betrügt, manipuliert seinen Mann, verführt seine Geliebte; aufgeben will er nichts, denn mehr als die beiden liebt er nur sich selbst. Während Exarchopoulos’ Rolle als passives Love-Interest und Projektionsfläche enger gesteckt ist, gewinnt vor allem Whishaws nuancierte Darstellung, die eine komplexe Figur zwischen Wut, Enttäuschung und versuchter Emanzipation entwirft.

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