Empfohlen Filmkritik

Die einfachen Dinge

Les choses simples

© Panda Lichtspiele

Foto: Panda Lichtspiele


Workaholic Vincent (Lambert Wilson) bleibt mit seinem Cabrio auf einer Bergstraße liegen und findet Aufnahme bei dem eigenbrötlerischen Pierre (Grégory Gadebois), der als Selbstversorger allein auf einem Hof vor traumhafter Kulisse lebt. "Éric Besnards Film führt von der Erschöpfung des modernen Hochleistungsmenschen über die Themen Selbstbetrug und Selbsterkenntnis, die mithilfe von Freundschaft gelingt, bis zur Frage, wo der goldene Mittelweg zwischen kontemplativem Rückzug und beruflicher Nutzung der eigenen Talente liegt. Ein für eine Komödie beachtlicher thematischer Umfang, der doch ganz leicht daherkommt." (Sabina Zeithammer)

Regie:
Regie:
Èric Besnard
Darsteller:
Darsteller:
Lambert Wilson, Grégory Gadebois, Marie Gillain, Antoine Gouy, Betty Pierucci Berthoud
Land/Jahr:
Land/Jahr:
F 2023
Genre:
Genre:
Komödie
Dauer:
Dauer:
95 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
22. September 2023

Duell auf der Alm: „Die einfachen Dinge“

Sabina Zeithammer | 19.09.2023

Er ist ein Topplayer in der IT- und Biotechnologiebranche – und atmet häufig in Papiersackerln hinein: Workaholic Vincent hat Panikattacken. So flüchtet er zu einer Zufallsbekanntschaft. Pierre lebt auf einem Alpenhof, kocht gut und besitzt kein Handy. Für ein Wochenende nimmt er den nervigen Dauerplauderer auf. Doch beide Männer haben nicht nur die Identitäten und Motive, die sie einander (und dem Publikum) zunächst zeigen.

Éric Besnards Film „Die einfachen Dinge“, der mit seinen Landschaftsaufnahmen und in (Wort-)Duelle verstrickten Protagonisten lustvoll Anleihen beim Western nimmt, führt von der Erschöpfung des modernen Hochleistungsmenschen über die Themen Selbstbetrug und Selbsterkenntnis, die mithilfe von Freundschaft gelingt, bis zur Frage, wo der goldene Mittelweg zwischen kontemplativem Rückzug und beruflicher Nutzung der eigenen Talente liegt. Ein für eine Komödie beachtlicher thematischer Umfang, der doch ganz leicht daherkommt und all die humorigen Preziosen nicht erschlägt. Etwa die großartige Körpersprache von Grégory Gadebois: Nie trug ein verliebter Mann Essenskörbe aus dem vorvorigen Jahrhundert mit solcher Hoffnung seiner Liebsten zu – und nie schleuderte jemand die Flechtwerke mit enttäuschterem Herzen von einer Felskuppe.

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