Cafés, Espressos Lokalkritik

Café Elias

© Heribert Corn

Foto: Heribert Corn

© Café Elias

Foto: Café Elias

© Café Elias

Foto: Café Elias


Weiß gefliestes Café im Luxushotel Almanac. Es gibt zwei verschiedene Herkunftskaffees von Georg Brannys Caffè-Couture und Gebäck von Öfferl.

Adresse:
Adresse:
Parkring 14–16 (im Hotel Almanac)
1010 Wien
Telefon:
Telefon:
01/26601084062
E-Mail:
E-Mail:
info.vienna@almanachotels.com
Website:
Website:
www.donnersmarkt.com
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 8–17, Sa, So, Fei 9–18 derzeit geschlossen
Zahlungsmöglichkeiten:
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
Lokaltyp:
Lokaltyp:
Cafés, Espressos
Sonstiges:
Sonstiges:
Luxus

Verfliest und zugenäht

Das neue Luxushotel Almanac hat auch so etwas Ähnliches wie ein Café

Irgendwie sperrt in Wien jede Woche ein neues Luxushotel auf. Rosewood am Graben in der ehemaligen Erste-Zentrale: 99 Zimmer, 27 Suiten. The Amauris im ehemaligen The Ring am Kärntner Ring, 62 luxuriöse Zimmer inklusive 17 Suiten in Besitz eines österreichischen Immo-Unternehmers. Das Mandarin Oriental im Handelsgericht wird heuer wohl doch nicht fertig, dafür sperrte das Almanac im Palais Henckel von Donnersmarck vor zwei Wochen auf.

Fast 60 Prozent der Wiener Hotel-Betten gehören zum Vier- oder Fünfsterne-Bereich, also der Top-Liga, die Tendenz gehe in Richtung immer größerer und immer hochwertigerer Hotels, erklärt Walter Straßer von Wien Tourismus. Für Wien sei das gut, sagt er.

Klar. Wie der zur Schau getragene Luxus in einer Gesellschaft, in der es immer mehr Reiche und immer mehr Arme gibt, zur gesamtheitlichen Stimmung beiträgt, ist statistisch auch schwer zu erfassen.

Zurück zum Almanac, das gehört auch einem Österreicher, nämlich dem früheren Basketballer Herbert Haselbacher, der in späterer Karriere Immobilienunternehmer, Hotelier und reich wurde. Neben 111 Zimmern oberster Kategorie bietet das Hotel im Erdgeschoß auch reichlich gastronomisches Programm.

Da ist zuerst einmal eine Bar, die ziemlich gut aussieht und deren Keeper interessante Kreativ-Cocktails mixen, mitunter auch spontan auf persönlichen Wunsch. Dann ist da das Restaurant namens Donnersmarkt, groß, hell, mit durchgehendem Terrazzo-Tisch und sogenannter „Plantforward“-Küche.

Das ist Marketing-Sprech und soll heißen, dass Gemüse im Vordergrund steht, Fleisch und Fisch die Nebenrolle spielen. Was sich bis in die Küche allerdings noch nicht ganz durchgesprochen hat, das Lammgericht besteht aus 350 Gramm Fleisch, beim riesigen Zanderfilet wirkten die paar Stangerln Grünspargel eher wie Alibi.

Und dann ein Café, das den Namen Elias trägt: Das Café ist bis zur (hohen) Decke weiß gefliest, erinnert damit ein wenig an eine U-Bahn-Station, in der Mitte befindet sich ein Barista-Arbeitsplatz. Dort werden zwei verschiedene Herkunftskaffees, die man sich von Georg Brannys CaffèCouture rösten lässt, mit einer Maschine, die ein bisschen an einen Bierzapfhahn erinnert, sehr gekonnt zu Espresso gemacht.

Wunderbar, das war’s aber fast schon wieder. Es gibt sonst nämlich noch einen sehr guten grünen Smoothie und ein bisschen Gebäck von der nahen Bäckerei Öfferl. Eh super, aber der Plantforward-Küche fiele nicht auch was zum Cafè-Thema ein? Irgendwas mit Gemüse oder so?

Sagen wir so: Das Feuer der Überzeugung fürs eigene Konzept scheint im Almanac nicht sehr hell zu lodern.

Resümee:

Wieder ein Luxushotel am Ring, wieder mit jeder Menge Gastronomie. Darunter ein hübsches Café, in dem’s außer Kaffee wenig gibt.



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