Restaurants, Gaststätten Koreanisch Lokalkritik

Sang Sang 1060

© Marion Appel

Foto: Marion Appel

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Foto: Marion Appel

© Marion Appel

Foto: Marion Appel


Koreanische Küche, Korean Barbecue, Kimchi, koreanische Stews, Ramyun Nudelsuppen, Gamja Jorim (koreanischer Erdäpfelsalat); Korean BBQ am Tisch; koreanisches Bier; Take-away. Inneneinrichtung vom Architekturbüro Tzou Lubroth.

Adresse:
Adresse:
Gumpendorfer Straße 14
1060 Wien
Telefon:
Telefon:
01/587 79 41
E-Mail:
E-Mail:
office@sangsang.at
Website:
Website:
www.sangsang.at
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Mo–Sa 18–23.30, Küche bis 22.30
öffnet um 18:00 Uhr
Preiskategorie:
Preiskategorie:
€€€ (Hauptspeisen € 15-25)
Zahlungsmöglichkeiten:
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
Lokaltyp:
Lokaltyp:
Restaurants, Gaststätten
Küche:
Küche:
Koreanisch
Sonstiges:
Sonstiges:
Essen zum Mitnehmen

Vorstellungskraft, koreanisch

Das Hanil wurde 30 und änderte aus diesem Anlass Namen, Aussehen und Karte

Foto: Heribert Corn

In den vergangenen Jahren erschien das Hanil wie ein kleines, etwas altmodisches und in seiner pan-asiatischen Vielfalt nicht weiter bemerkenswertes Lokal von vielen. Es hat aber eine beeindruckende Geschichte: Vor 30 Jahren von Herrn ­Jeong-Woo Lee und seiner Frau Kum-Soon gegründet war das Hanil mehr oder weniger der Vater aller Pan-Asia-Lokale. Dann expandierte man, es gab Restaurants in der Innenstadt, in Währing, in Hietzing und sogar eines der ersten Running-Sushi-Lokale beim Naschmarkt.

Die verkaufte man in den vergangenen Jahren fast alle, im Sommer dann beschloss die Familie, das Stammhaus einer Renovierung zu unterziehen. Vor ein paar Wochen war der Umbau fertig, das Hanil sah aber nicht nur ganz anders aus, sondern hatte auch einen anderen Namen, nämlich Sang Sang. „Wenn schon, denn schon“, sagt Sang-Won Lee, einer der beiden Söhne. Außerdem bedeute Sang Sang auf koreanisch so viel wie Vorstellungskraft, Fantasie, Imagination, und das wiederum sah man auch als Motto für die Neugestaltung.

Also durfte sich Gregorio Santamaria Lubroth, einer der beiden Teilhaber des mit dem Re-Design beauftragten Architekturbüros Tzou Lubroth (u.a. Shanghai Tan, Kaffeeküche, Birdyard, Miranda, Finkh …) und Professor auf der Angewandten, was einfallen lassen. Es kamen Bilder von fliegenden Städten oder von schlot-artigen Häusern, auf deren Terrassen Kinder spielen, Tiere weiden, Wäsche trocknet und Würstel auf dem Grill vor sich hin brutzeln. Sieben beziehungsweise neun Stunden hätte es gedauert, die Zeichnungen per Projektion auf die Wände zu übertragen, weiß Sung-Eun Lee, Schwiegertochter, Studierende auf der Angewandten und im Sang Sang fürs Service zuständig.

Apropos, gekocht wird natürlich auch, und zwar von den Lee-Eltern, obwohl eigentlich schon in Pension. Das Sushi-Sortiment und ein paar Klassiker wurden beibehalten, „wegen der Stammgäste“, aber sonst wurde die Karte sehr viel koreanischer als bisher: viel Kimchi, koreanische Stews, Ramyun Nudelsuppen, eingelegte Knoblauchzehen … Ein koreanischer Erdäpfelsalat Gamja Jorim etwa erinnert mit seinen olivengroßen, in Sojasauce gegarten Kugerln fast ein bisschen an Maroni (€ 3,80), Pa Jeon, ein Pfannkuchen mit Shrimps und Frühlingszwiebeln, ist eines der besten Omelettes, die man im Umkreis bekommen kann (€ 10,90), und Jeyuk Bok Kum, mariniertes, hauchdünn geschnittenes und scharf angebratenes Bauchfleisch mit süß-scharfer, roter Sauce, Pilzen, Zwiebeln, Karotten und Tofu, muss man einfach lieben (€ 15,90). Kommt man abends, stehen einem sehr viel mehr Gerichte zur Auswahl, Koreanischer Militär-Eintopf zum Beispiel, Bulgogi, Kimchi-Eintopf mit Spareribs und ein ganzes Sortiment großartiger Sachen vom Tischgrill.

Das koreanische Bier Hike schmeckt übrigens nach nichts, hat aber ein lustiges Etikett und zeigt die ideale Trinktemperatur an.

Resümee:

Das gute alte Hanil erfindet sich neu und wird dabei koreanischer, als es je zuvor war.


Sang Sang, 6., Gumpendorfer Straße 14, Tel. 01/587 79 41, Mo–Fr 12–14.30, Mo–Sa 18–23 Uhr, www.sangsang.at



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