Superfood Deli
1010 Wien, Wipplingerstraße 3/4
jetzt geöffnet
Foto: Heribert Corn
Tian-Pop-up im ehemaligen Venuss. Unkomplizierte, aber wundervolle Veggieküche aus besten Zutaten. Fix auf der Karte ist der Tian-Burger und das vegetarisches Tatar, ansonsten wechselt das Angebot täglich.
Adresse: |
Adresse:
Herrengasse 6–81010 Wien |
Website: |
Website:
www.tian-restaurant.cominstagram.com/tian_staff_food |
Öffnungszeiten: |
Öffnungszeiten:
Di–Fr 11.45–19
derzeit geschlossen
|
Preiskategorie: |
Preiskategorie:
€€€
(Hauptspeisen € 15-25)
|
Lokaltyp: |
Lokaltyp:
Bistros
|
Küche: |
Küche:
Vegetarisch
|
Im Jahr 2011 hörte Millionär Christian Halper mit Hedgefonds auf und beschloss, sich statt dem Raubtierkapitalismus lieber der vegetarischen Küche zu widmen.
Er erwarb ein Lokal an der Seilerstätte, ließ es aufwendig (aber leider nicht sehr geschmackvoll) umbauen und holte den bis dahin kaum bekannten Küchenchef Paul Ivić.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Tian (von heimischen Feinschmeckern kaum bemerkt) zu einem der besten Restaurants des Landes. Nicht nur der besten Veggierestaurants, sondern überhaupt. Und als der französische Guide Michelin dem Tian 2014 einen Stern verlieh, waren alle ein bisschen baff.
Dann kam noch ein Bistro am Spittelberg dazu, ein Restaurant in München, das Tian bekam (zum Glück) ein neues Design und schließlich startete Halper eine zweite Restaurantlinie namens Venuss: bio, regionale Zutaten, Hausmannskost vegan umgesetzt, das Ganze auf Buffetbasis. Sehr ambitioniert, vielleicht eine Spur zu kompliziert, jedenfalls hob es nie wirklich ab.
Weshalb beschlossen wurde, das Venuss-Lokal in der Herrengasse sein zu lassen. Allerdings war die Miete für die nächsten drei Monate bezahlt, und so fragten sie Paul Ivić, ob ihm nicht schnell irgendwas Tian-Mäßiges einfallen würde.
Fiel ihm, nämlich den Gästen das anzubieten, was sich die Tian-Teams selbst gerne so zubereiten. Unkomplizierte, aber wundervolle Veggieküche aus besten Zutaten, inspiriert von jenen Kocherfahrungen, die Ivićs Leute gerade irgendwo auf der Welt gemacht hatten.
Fix auf der Karte des „Tian Staff Food“-Pop-ups steht der Tian-Burger – der wahrscheinlich beste Veggieburger des Landes, entwickelt während der Lockdowns und damals nur an Freitagen und Samstagen als Take-away verabreicht, mittlerweile längst Standard im Tian Bistro – und das wirklich außerordentliche Tatar.
Der Rest wechselt täglich, etwa „Brandensteins Biospargel, Staff-Style“, ein lauwarmer Salat aus Spargel-Bruchstücken, heurigen Erdäpfeln, Kapern, Trockentomaten und ein paar Blättchen, irrwitzig gut (€ 16,–). Oder Bao Bun mit Pilzfüllung und Kimchi-Mayonnaise mit Erdnüssen, Geschmack ohne Ende, Umami zum Quadrat, großartig (€ 14,–). Anders als das Tian-Personal dürfen Gäste dazu auch ein paar sehr interessante Weine trinken, die André Drechsel (heuer von Gault-Millau zum Sommelier des Jahres gekürt) ausgesucht hat.
Ist dieses Tian-Pop-up besser als das vorherige Venuss? Sagen wir so: Es ist sehr viel lockerer, es hat weniger Erklärbedarf, es ist einfach sehr gut. Und wenn’s ankommt, wird’s eventuell weiterlaufen. Hoffentlich.
Resümee:
Essen wie Köche und Kellner, was genau soll daran gut sein? Wenn es Kellner des besten Veggierestaurants im Land sind, lohnt sich das Experiment allemal. F
Diese Lokale könnten Sie auch interessieren