Lenz
1070 Wien, Burggasse 18
öffnet um 18:00 Uhr
Foto: Katharina Gossow
Kombination von Bar und Galerie mit getränketechnischem Fokus auf Craft-Bier und Naturwein. Kleine Speisekarte, Brunch am Wochenende.
Adresse: |
Adresse:
Neustiftgasse 511070 Wien |
Telefon: |
Telefon:
0660/151 12 17 |
E-Mail: |
E-Mail:
bar@atlasatlas.at
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Öffnungszeiten: |
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 16–1, Sa 11–1, So 11–22
jetzt geöffnet
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Zahlungsmöglichkeiten: |
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung
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Lokaltyp: |
Lokaltyp:
Bars
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Sonstiges: |
Sonstiges:
Essen am Sonntag, Frühstück, Brunch
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Der siebente Bezirk kam hier in letzter Zeit oft vor, und es ist auch noch nicht Schluss damit.
So etwa eröffnete gerade das Atlas im ehemaligen Wratschko, einem der urigsten Wirtshäuser der Stadt. Über 25 Jahre hatte Clemens Wratschko in dem 100 Jahre alten, düsteren Gasthaus mit seinem abgetretenen Holzboden und der riesigen Niro-Schank gekocht, klassische Wiener Küche, gerne etwas italienisch ergänzt.
Seine 15 Minuten Ruhm hatte das Lokal, als es 2009 von Anthony Bourdain besucht und somit einem Millionenpublikum bekannt wurde. Half aber leider auch nicht, voriges Jahr ging der Wratschko ein.
Was so etwas in Neubau bedeutet, weiß man ja: zuerst ein paar Jahre Architekturbüro und danach entweder Garage für Dachausbau-Bewohner oder vegane Pizzeria.
Kam aber anders. Weil nämlich Adam Vertes und seine Kumpels Lust auf ein Lokal in Wien hatten. Vertes ist Mitbetreiber des Telep in Budapest, so etwas wie die offizielle Anlaufstelle für Hipster-Angelegenheiten aller Art: Bärte, Tätowierungen, Craft Beer, Natural Wine, Off-Kunst, Second Hand, Single Speed Fahrräder und dergleichen.
Sie überlegten, welche dieser Elemente auch in Wien brauchbar wären, entschieden sich für die Kombination von Bar und Galerie sowie den getränketechnischen Fokus auf Craft Beer und Naturwein. Das alte Holz blieb, der Raumtrenner wurde reduziert und transparenter, der Zimmerpflanzen-Dschungel in den Fenstern gerodet, besseres Licht installiert, was dem ehemaligen Wratschko gleich einmal seine Düsternis nahm.
Straßenseitig kamen vor die Fenster Sitzbänke, das ist gut, weil Schanigarten gab’s beim Wratschko ja nie. Die hinteren Räume wurden zu einer Galerie, in der junge Künstler in rascher Abfolge ausstellen, 100 Prozent der Verkaufserlöse blieben bei den Künstlern, erklärt Kuratorin Sarah Theurer, „die Bar finanziert die Galerie“.
Cool, noch dazu, wo die Bar ein paar tolle trübe Weine zu bieten hat, die selbst für hartgesottene Naturweinfreunde neu sind, vor allem die Importe aus Ungarn. An Preise von neun Euro pro Glas muss ich mich allerdings erst gewöhnen.
Das feststoffliche Angebot ist marginal, ein paar getoastete Sauerteigbrote mit Garnierung aus fermentiertem Gemüse. In der Version Beet Oven recht gut, pfannengeröstetes Brot mit gegrilltem Ziegenkäse und gebackenen sowie geräucherten Roten Rüben (€ 13,50), „Wurtserscher“ mit gebratener Weißwurst, Senf, Sauerkraut und Apfel-Salat etwas chaotisch (€ 10,50).
Egal, das alte Gasthaus ist wieder zum Leben erwacht, wichtig und gut. Und die Neubauer Naturwein-Szene hat eine Station mehr.
Resümee:
Ein altes Gasthaus, das zum Glück gut renoviert wurde und jetzt eine Bar mit tollen, trüben Getränken ist.
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