Restaurant Koinonia
1180 Wien, Klostergasse 37 (Ecke Währingerstr. 151)
jetzt geöffnet
Foto: Heribert Corn
Kreative koreanische Küche, z.B. Kimchi Arancini (frittierte Reisbällchen, die hier – im Gegensatz zum italienischen Original – mit Kimchi und Shiitake gefüllt werden); Cocktails, Schremser vom Fass.
Adresse: |
Adresse:
Piaristengasse 151080 Wien |
Website: |
Website:
www.halmi.atinstagram.com/halmi1080 |
Öffnungszeiten: |
Öffnungszeiten:
Mi–So 18–23, Fr, Sa teils länger offen
derzeit geschlossen |
Preiskategorie: |
Preiskategorie:
€€€
(Hauptspeisen € 15-25)
|
Lokaltyp: |
Lokaltyp:
Restaurants, Gaststätten
|
Küche: |
Küche:
Koreanisch
|
Sonstiges: |
Sonstiges:
Essen am Sonntag
|
David Zoklits’ Es gibt Reis war schon 2015 eher ein Statement: Hier gab’s südostasiatische Küche abseits der thailändischen oder vietnamesischen Trampelpfade, Gerichte aus Laos, Kambodscha und Birma, entspannt umgesetzt, fulminant gewürzt, von lustigen Cocktails begleitet und ohne Anspruch auf irgendwelche Authentizitäten. Ein wildes, lustiges Mini-Restaurant mit toller, scharfer Küche.
David Zoklits beschloss nun aber, sein Es gibt Reis nicht mehr nur während der Sommermonate in der Fischerin in Kritzendorf stattfinden zu lassen so wie voriges Jahr, sondern übersiedelte das Konzept gänzlich dorthin.
Von diesem Plan erzählte er Mino Wanzel, einem Wiener Werbegrafiker mit koreanischen Wurzeln, der immer schon gerne kochte und nach ein paar Monaten in der Es-gibt-Reis-Küche ohnehin wusste, dass seine Zukunft das Kochen sein solle. Noch dazu, weil er in London Taewoo Kim kennen gelernt hatte, der dort wilde koreanische Streetfood-Konzepte umsetzte (Anju, Mad Roll’s). Man plauderte übers Essen und schließlich stand fest, das nächste Projekt startet in Wien. Anfang Juni machte das Halmi dann endlich auf.
Zwei Veränderungen gegenüber dem Es gibt Reis stechen gleich einmal ganz deutlich ins Auge: Erstens, wie hübsch das Lokal wurde, in eleganten beige-grauen Farben gehalten, viel Naturholz, Reispapier-Lampions und eine stilisierte Laube über der Bar, geplant von seinen Eltern, erklärt Mino Wanzel.
Zweitens: Das Publikum hat sich stark verändert, älter, wohlhabender, bürgerlicher, josefstädtischer, von der mitunter studentischen Atmosphäre blieb nicht viel übrig. Dafür nahmen Wanzel und Kim durchaus Anleihen beim Konzept des Es gibt Reis, nämlich den undogmatischen Zugang, die Freude an der Interpretation, Variation und Fusion – diesmal aber halt nicht auf Basis südost-asiatischer, sondern koreanischer Küche.
Das heißt, außer der Reisschale Bibimbap mit Gemüse, Pilzen, Ei und Kimchi oder dem knusprigen Reiskuchen Tteokbokki finden sich auf der angenehm überschaubaren Karte kaum koreanische Standards.
Aber dafür halt Sachen wie Kimchi Arancini, also die sizilianischen frittierten Reisbällchen, die im Halmi statt mit Pancetta, Käse und Erbsen mit Kimchi und Shiitake gefüllt werden. Ist das gut? Ja, das ist sogar sehr gut (€ 8,–). Die bis knapp ans Zerfallen geschmorten Shortribs kommen dann mit gedämpftem Daikon-Rettich und gebratenem Buchu, einer Art Riesen-Schnittlauch, auch sehr gut (€ 16,–).
Insgesamt erinnert das Halmi ein bisschen an eine gut gelungene koreanische Version des Mochi. Und dagegen kann man schwer etwas haben.
Resümee:
Ein neues, elegantes, kleines Lokal, das eher auf koreanische Inspiration als auf koreanische Authentizität setzt. Was sehr gut schmeckt.
Diese Lokale könnten Sie auch interessieren