Bahur-Tov
1020 Wien, Taborstraße 19
derzeit geschlossen
Foto: Heribert Corn
Foto: Mea Shearim
Foto: Mea Shearim
Pan-Asia-Lokal mit koscheren Speisen; z.B. Hühnersuppe (€ 6,90), Mea-Shearim Roll: Lachs, Süßkartoffeln, Jungzwiebeln, Knusperbrösel, Teriyaki-Sauce (€ 14,–), Zander nach Szechuan-Art im Backteig. Bio-Weine und Biere (z.B. Weitra vom Fass); Kinderspeisen, -sessel, Wickeltisch. Beamer mit Leinwand. Hunde nicht erlaubt. Schanigarten für ca. 25 Pers.
Adresse: |
Adresse:
Schmelzgasse 31020 Wien |
Telefon: |
Telefon:
01/399 95 95 |
E-Mail: |
E-Mail:
welcome@mea-shearim.at
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Website: |
Website:
www.mea-shearim.atfacebook.com/meashearim/ |
Öffnungszeiten: |
Öffnungszeiten:
Mo–Do, So 12–22
derzeit geschlossen
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Preiskategorie: |
Preiskategorie:
€€
(Hauptspeisen € 10-15)
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Zahlungsmöglichkeiten: |
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
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Lokaltyp: |
Lokaltyp:
Restaurants, Gaststätten
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Küche: |
Küche:
Asiatisch, Koscher
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Sonstiges: |
Sonstiges:
Essen am Sonntag, Essen mit Kindern, Gastgarten, Hunde nicht erlaubt, Zustelldienst
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Vorige Woche ein Lokal, das nach dem lebhaftesten Viertel Tel Avivs benannt ist, diese Woche eines, das den Namen eines ultraorthodoxen Viertels in Jerusalem trägt. Und in dem es Sushi, Maki-Rolls und Bulgogi gibt, streng koscher natürlich.
Ob das geht? Klar geht das, wenngleich es nicht ganz einfach ist. Welcher Fisch koscher ist und welcher nicht, ist strengen Regeln unterworfen, die im Wesentlichen besagen, dass ein Fisch Flossen und Schuppen haben muss, die Schuppen erkennbar sein müssen, außer bei einem jungen Fisch, bei dem sie erst später wachsen. Definitiv nicht koscher sind Garnele, Aal, Tintenfisch, Muschel und Abalone, was Ebi, Unagi, Ika und das gesamte Sortiment der Muschel-Sushis in einer koscheren Version leider undenkbar macht. Bei Thunfisch sind einige Arten koscher, andere nicht, Lachs ist auch dann koscher, wenn keine Schuppen erkennbar sind, da reicht die Farbe …
Es sei im Wesentlichen eine Frage des Vertrauens, erklärt Izhak Faiziev, der vor eineinhalb Monaten gemeinsam mit seiner Frau Janet das Mea Shearim mitten in Wiens Koscher-Quartier rund um den Karmeliterplatz eröffnete. Und Vertrauen schafft in der orthodoxen Szene nur die Koscher-Aufsicht, allerdings auch nur dann, wenn diese Koscher-Aufsicht in der Gemeinde grundsätzliches Vertrauen genießt, „das darf nicht irgendein Kasperl sein“. Alles nicht so einfach, wobei die Orthodoxen die weitaus unkomplizierteren Gäste seien als die, die früher nicht orthodox waren und es dann wurden, „denn die haben den Vergleich …“.
Dazu muss man sagen: Das fällt einem im Mea Shearim aber alles nicht so auf. Das Lokal sieht aus wie alle anderen All-Asia-Lokale auch, dass es ein kleines Regal mit Kippot gibt, merkt man nur bei genauem Hinsehen. Auf der Karte stehen Dinge, die sich koscher machen lassen, und andere halt nicht, so what. Ob die chinesische Hühnersuppe wegen des Kashrut so klar sein muss, ist unwichtig, sie ist es, ein paar Shiitake-Pilze, Erbsen, Hühnerfleisch und Nudeln, nicht außergewöhnlich, aber okay (€ 5,90). Spezialität hier sind – wie derzeit in allen Asia-Lokalen – die Rolls, die auch spektakulär aussehen und zuverlässig gemacht sind. Mea-Shearim-Roll mit Lachs, Süßkartoffel und Jungzwiebel gefüllt, obendrauf geflämmtes Lachssashimi, Knusperbrösel, Mayo und Teriyaki-Sauce als Deko – nicht wie im Mochi, aber auch nicht sehr weit weg (€ 13,–). Der Zander nach Szechuan-Art – in Backteig, mit Paprika-Zwiebel-Gemüse aus dem Wok und in einer eher süßen Sauce – ist vielleicht nicht das beste Szechuan-Fischgericht der Stadt, mit einem Glas israelischen Chardonnays geht das aber ganz gut, und es ist immerhin koscher (€ 16,90). Und darum geht’s letztlich, denn auch orthodoxe Juden wollen nicht immer das Gleiche essen.
Resümee:
Ein neues Pan-Asia-Lokal, das unter den vielen Pan-Asia-Lokalen vielleicht nicht auffallen würde – aber das einzige koschere Pan-Asia-Lokal ist.
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