Urban's Lounge Restaurant
1100 Wien, Antonie-Alt-Gasse 2
derzeit geschlossen
Foto: Heribert Corn
Lokal im Erdgeschoß der sog. Gösserhalle. Salate, Sandwiches, wechselnde Tagesgerichte; Espresso an der Bar um € 1,50, 35 verschiedene Wiener Gemischte Sätze, davon zwei aus Oberlaa. Schanigarten im Arkadengang.
Adresse: |
Adresse:
Erika-Krenn-Promenade 15/1/11100 Wien |
Telefon: |
Telefon:
0660/110 01 22 |
E-Mail: |
E-Mail:
servus@dassteinhart.at
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Website: |
Website:
www.dassteinhart.at |
Öffnungszeiten: |
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 8.30–18
derzeit geschlossen
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Preiskategorie: |
Preiskategorie:
€€
(Hauptspeisen € 10-15)
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Lokaltyp: |
Lokaltyp:
Restaurants, Gaststätten
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Bis vor ihrer dreijährigen Zwischennutzung als Veranstaltungsort (unter anderem der Wiener Festwochen) war die sogenannte Gösserhalle kaum jemandem bekannt: Ein Backsteinbau aus dem Jahr 1902, ursprünglich als Werkzeughalle der ÖBB errichtet, in den 50er-Jahren dann von der Gösser-Brauerei als Auslieferungslager verwendet. Efeubewachsen, hinter einer Ziegelmauer verborgen am Betriebsbahnhofsgelände des ehemaligen Südbahnhofs.
2021 kam die Mauer plötzlich weg, gab die Sicht auf das Industriemonument mit seinen markanten Rundbögen preis, und die Pläne, was mit dem sogenannten „Neuen Landgut“ geschehen solle, wurden bekannt: Bürogebäude, Wohnhäuser, Park, Uni-Bibliothek sowie ein Lokal, und das ausgerechnet im Erdgeschoß der Gösserhalle. Die Architekten von „Alles wird gut“ entkernten den Ziegelbau und setzten ein schmaleres, höheres Bürogebäude hinein (in dem sich die Zentrale des in Wien gegründeten Start-ups Waterdrop befindet, dem auch der Großteil des neuen Lokals gehört).
Zwischen dem modernen Bau und den alten Ziegelmauern entstand eine Art Arkadengang, der ein bisschen an ein römisches Amphitheater erinnert. Das vorige Woche eröffnete „Das Steinhart“ nutzt diesen nun als Schanigarten. Um genau zu sein, seine Betreiber nutzen ihn: Florian Steiner, Sohn einer Währinger Wirtsfamilie, und Klaus Hartl, der zuletzt das Schubert in den seit Jahrzehnten als hoffnungslos geltenden Schubertstüberln an der Mölkerbastei ziemlich überzeugend führte.
Viel Raum, Sichtbeton, Granitkonglomerat, Techno-Decke, die unvermeidbaren Fliesen, Kaffeehausmobiliar, Vorhänge. Hübsch, schaut freilich ein bisserl aus wie jedes neu eröffnete Restaurant in einem neu eröffneten Stadtteil, aber das war’s mit der Beliebigkeit eh auch schon wieder:
Der Espresso im Stehen kostet hier 1,50 Euro, also fast wie in Italien, dafür schon mal Danke. Zu trinken gibt’s neben zwei Konzernbieren (interessanterweise nicht Gösser) unter anderem 35 (!) verschiedene Wiener Gemischte Sätze, geordnet nach Wiener Großlagen, sogar aus Oberlaa sind zwei dabei. Beim Essen beschränkt man sich einstweilen – das abendliche A-la-Carte-Programm mit Gemüse-Schwerpunkt startet wohl erst gegen Ende August – auf Self-Service-Salate (€ 4,70), -Sandwiches und -Tagesgerichte, das war vorigen Dienstag etwa ein Forellenfilet mit Ratatouille und Erdäpfeln, sehr, sehr okay (€ 13,50).
Ja, klar ist es schade um die alte Gösserhalle. Aber mit dem, was da jetzt drinnen ist, muss man wirklich nicht hadern. Das hätte – wir sind in Wien – echt auch schlimm ausgehen können.
Schon wieder ein neuer Stadtteil in Favoriten. Diesmal sogar mit altem Gemäuer. Und einem Lokal, das nicht nur zeitgenössisch aussieht, sondern auch Ambition an den Tag legt.
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