Restaurants, Gaststätten Vietnamesisch Lokalkritik

Banmi

© Banmi

Foto: Banmi

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Foto: Banmi


Vietnamesisches Streetfood, Tapas und Banh Mí (Sandwiches mit Füllungen wie Schweinebauch, Tofu oder Rindfleisch); Take-away. Schanigarten für 12 Pers.

Adresse:
Adresse:
Kaiserstraße 121
1070 Wien
Telefon:
Telefon:
0677/63 00 70 71
E-Mail:
E-Mail:
office@banmi.at
Website:
Website:
www.banmi.at
facebook.com/banmi.at
instagram.com/banmi
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Di–Sa 12–22 derzeit geschlossen
Preiskategorie:
Preiskategorie:
€€ (Hauptspeisen € 10-15)
Zahlungsmöglichkeiten:
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
Lokaltyp:
Lokaltyp:
Restaurants, Gaststätten
Küche:
Küche:
Vietnamesisch
Sonstiges:
Sonstiges:
Gastgarten

Streetfood zum Aufzeichnen

Ein slowakischer Vietnamese versucht’s zum dritten Mal. Diesmal mit Sandwiches

Nein, nicht ganz Neubau ist hip und cool. In der Kaiserstraße etwa sind Hip- und Coolness nur sehr sporadisch anzutreffen, vor allem, wenn’s um Gastronomie geht. Umso erstaunlicher war der große Erfolg von Andreas Flatscher, der 2011 gerade in einem der räudigsten Bereiche der Kaiserstraße ein riesiges Steaklokal aufmachte.

Was ihn dazu verleitete, ein paar Häuser weiter auch noch ein Bistro zu eröffnen und 2017 schließlich auch noch eine Art Edel-Würstelstand namens „Zur flotten Charlotte“.

2019 verkaufte Flatscher Steakhaus und Bistro an den Multi-Unternehmer Igor Nesterenko, der voriges Jahr (trotz 1,4 Millionen Corona-Förderung) bankrott ging und an den noch viel multipleren Gastro-Unternehmer Behnam Tahergorabi verkaufte. Der wiederum Flatscher als Geschäftsführer seines eigenen ehemaligen Lokals engagierte …

Und was wurde aus der flotten Charlotte? Auch nicht uninteressant, das übernahm nämlich ein slowakisches Import-Export-Unternehmen und machte daraus vorerst einmal ein vietnamesisches Streetfood-Restaurant namens „Chopsticks“. Zwei Jahre später dann eine Art Edel-Vietnamesen namens „No Nê“ und seit diesem Frühling trägt das Lokal den Namen BanMi, wieder mit Streetfood. Man geht mit der Zeit.

Die Gestaltung des BanMi ist nicht unoriginell: Um vietnamesische Straßenszenerie zu generieren, wurden Balkone aufgeklebt, Verkaufsstände an die Wand gemalt und ein Randstein quer durchs Lokal verlegt. Eine Vitrine soll mit einem daneben befindlichen Vespa-Fresco den Eindruck einer fahrbaren Straßenküche erwecken, mit sehr viel Fantasie kann das klappen. Konsequenterweise bietet die Karte vietnamesische „Tapas“ an, also ein paar rasch zubereitete Gerichte, denen man rein theoretisch auch bei vietnamesischen Straßenküchen begegnen könnte: Sommerrollen mit Garnelen etwa, oder faschiertes Schweinefleisch mit Morcheln in Reisteig. Unwahrscheinlich allerdings, dass diese Schweinefleisch-Roulade in Vietnam so fad schmecken würde (€ 4,70). Der marinierte Schweinebauch Bun Cha war ein Häuflein Pulled Pork mit süßer Sauce (€ 4,50), das Rinderfaschierte am Zitronengras trocken, und wenn man’s nicht ordentlich grillt, halt auch ein bisserl öd (€ 4,20).

Und nun zu den namensgebenden Bánh Mì: Die sind leider eine Niederlage. Keine Butter, keine Paté, keine Mayonnaise, keine Fischsauce, stattdessen ein labbriges Weckerl mit irgendeinem trocken gebratenen, marinierten Fleisch, davon allerdings reichlich, ein paar Gurkenscheiben und etwas Pickles (€ 9,90). Das ist von mir aus ein wirklich recht teures „Asia“-Sandwich, vielleicht auch ein BanMi, aber sicher kein Bánh Mì.

Resümee:

Es ist zwar nur ein Sandwich. Aber wenn es um das angeblich beste Sandwich der Welt geht, sollten gewisse Eckdaten stimmen.



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