La Salvia
1160 Wien, Yppenplatz (Ecke Weyprechtgasse/Schellhammergasse)
derzeit geschlossen
Foto: Heribert Corn
Marktstand am Rand vom Yppenplatz. Gefüllte Weckerl, z. B. mit Schweinsbraten oder vegetarisch mit Käse von Jumi; Naturweine, div. Aperitifs, offenes sizilianisches Bier aus Messina.
Adresse: |
Adresse:
Brunnenmarkt Stand 1191160 Wien |
E-Mail: |
E-Mail:
info@scazzo.at
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Website: |
Website:
instagram.com/scazzo.1160 |
Öffnungszeiten: |
Öffnungszeiten:
Di–Do 15–21, Fr 15–22, Sa 12–23, So 15–20
derzeit geschlossen
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Preiskategorie: |
Preiskategorie:
€
(Hauptspeisen bis € 10)
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Zahlungsmöglichkeiten: |
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
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Lokaltyp: |
Lokaltyp:
Imbisse
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Sonstiges: |
Sonstiges:
Essen am Sonntag, Essen zum Mitnehmen
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Wenn Lokale zu hip sind, um auf ihrer Instagram-Seite Adresse und Öffnungszeiten zu platzieren, löst das bei mir stets einen Ignoranz-Reflex aus. Nun hat unlängst aber Kollegin Bernadette Bayrhammer in der Presse über das S’Cazzo geschrieben, und da Frau Bayrhammer die angenehmste Erscheinung in der Gastronomiekritik seit langem ist, musste ich den Reflex überwinden.
Und da das S’Cazzo erstens am Brunnenmarkt ist, zweitens selbstbewusst Schweinsbraten offeriert und das folglich drittens beim Boulevard mit einem gewissen Subkontext versehen wurde, „Wienerin verkauft Schweinsbraten am Brunnenmarkt“, kann das natürlich nicht wurscht sein.
„Wer zu mir kommt, wird sofort bemerken, dass ich keine Rechte bin“, klärt Anna-Sophie Müller fast zur Begrüßung auf. Ja, Schweinsbraten, in einem muslimisch geprägten Markt, aber einfach deshalb, weil sie zwar kaum mehr Fleisch esse, der Schweinsbraten von der Oma bei ihr aber noch extrem positiv besetzt sei.
Während ihres Philosophiestudiums habe sie viel in der Gastronomie gearbeitet, erzählt Anna-Sophie, und da sie hier in der Gegend wohnt, oft an diesem Crêpe-Stand am Yppenplatz vorbeiging und sich wunderte, dass der immer geschlossen war, begann sie sich dafür zu interessieren. Und kaufte ihn schließlich.
Was es geben solle, war schnell klar, erstens wegen des USP, zweitens siehe oben, drittens hatte sie die italienischen Porchetta-Panini vor Augen – Sandwiches aus dünn geschnittenem Rollbraten mit Knoblauch-Kräuterfülle, das Highlight italienischer Volksfeste. Und interpretierte das wienerisch: Schopfbraten mit Knoblauch und sehr viel Kümmel, getoastetes Wachauerlaberl, Senf, Kren, Bratlfett.
Das Wachauerlaberl ist nicht das weiße, flaumige Original von Schmidl aus Dürnstein, sondern die Wiener Variante mit Roggenmehl und Kümmel, die halt aber super zum Bratl passt. Dessen Fleisch Müller übrigens bei den Ringl-Schwestern kauft, einer der besten Fleischhauereien Wiens, die nur von persönlich bekannten Bauern und kleinen Schlachthöfen beziehen, normalerweise zu teuer für die Gastronomie (€ 7,–).
Dazu gibt’s hier nicht nur ein paar lässige Weine, eine breite Palette gut gemixter Aperitivi und Musik von Element of Crime bis Johnny Hallyday, sondern auch offenes sizilianisches Bier aus Messina, das mit etwas Meersalz versetzt ist, herrlich.
Mit den Buben von den Standeln rundherum, Garbanzo mit vegetarischem Shawarma und Schwarzbohnen-Falafel sowie dem Eisbazar mit orientalischen Gelati, herrscht bestes Einvernehmen, der Schmäh rennt. Vielleicht sollte Karl Mahrer wieder einmal vorbeischauen. Oder vielleicht besser nicht.
Es gibt Schwein und Bier und Wein, und keiner hat am Brunnenmarkt ein Problem damit. Weil es kein Problem damit gibt.
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