Das neue ABC des Schwangerschaftsabbruchs - FALTER.maily #1203
Frauenorganisationen schlagen Alarm, Gynäkologinnen warnen vor abnehmenden Abtreibungs-Rechte und neue Initiativen wollen vermeiden, dass der ...
als die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner verlautbarte, ihrer Parteibasis die Vertrauensfrage zu stellen, gab es – neben viel Kritik – durchaus auch Stimmen, die das als klugen Schachzug werteten. Rendi-Wagner wurde schließlich nonstop von ihren Parteikollegen öffentlich angegiftet, sie waren richtiggehend genervt von ihr. Bei vielen ihrer Parteifreunden triggerte sie eine nahezu physische Verachtung – man erinnere sich nur an den denkwürdigen Interview-Auftritt in der ZiB2, bei dem sie die anderen Parteigranden wie ein Opferlamm nach vorne schickten. Oder als sie Hans-Peter Doskozil, dem Chef der SPÖ-Burgenland, bei seinem Gewinn der absoluten Mehrheit bei der Landtagswahl Ende Jänner um den Hals fiel – und er sie wie einen überdrehten Groupie abschüttelte.
Rendi-Wagners Flucht nach vorne schien auch ob dieser Fiesheiten etwas Befreiendes zu haben, zumindest für sie selbst, denn sie schien ja nichts zu verlieren zu haben. Jetzt weiß man, sie hatte doch noch etwas zu verlieren. Und zwar das Wichtigste, was sie auf ihrer Seite wähnt, das Unbestrittenste und persönlich und politisch Wertvollste: ihre Seriosität.
Pamela Rendi-Wagner wurde vieles geschimpft, unpolitisch, glatt und führungsschwach. Aber ihre Integrität haben selbst ihre größten Gegner niemals infrage gestellt. Nun aber, da das Ergebnis der von ihr initiierten Abstimmung vorliegt, das ihr doch recht hohe Zustimmung bescheinigt (71,4 Prozent Zustimmung bei über 41,3 Prozent Wahlbeteiligung) gibt es ernstzunehmende SPÖ-interne Zweifel an der Richtigkeit des Ergebnisses. Rendi-Wagner hat nun angekündigt, die Wahl vom Präsidenten der Notariatskammer überprüfen zu lassen.
Diejenigen ranghohen Roten, die sich jetzt hämisch über Rendi-Wagners neue Bredouille freuen, sollten den Ball lieber flach halten. Dieses Fiasko könnte auch auf sie zurückfallen. Auch sie hätten es im Falle einer Wahlmanipulation mitzuverantworten, dass eine Partei, die das demokratische Österreich mit aufgebaut hat, im Jahr 2020 nicht in der Lage ist, eine derart simple, interne Abstimmung durchzuführen.
Einen schönen Freitag wünscht Ihnen
Ihre Nina Brnada
Was die Traumaforschung von Holocaust-Überlebenden lernt und damit auch anderen Menschen hilft, hat für die aktuelle Ausgabe Kollegin Nina Horaczek recherchiert.
Der wohl sicherste und auch schmerzloseste Weg, den Ausbruch einer zweiten Corona-Welle zu vermeiden, ist die Nutzung einer Smartphone-App. Sanfter Druck, sie herunterzuladen, wäre sehr wohl sinnvoll – argumentiert Peter Michael Lingens diese Woche in seiner Kolumne.
Wo Sie während Corona schön und gratis schwimmen gehen können. Eine Auswahl rund um Wien, zusammengestellt von Falter-Kollegin Nathalie Großschädl.