Aus dem Leben eines Kritikers - FALTER.maily #1045
Übermorgen erscheint die nächste Ausgabe der FALTER-Buchbeilage. Gerlinde Pölsler (Sachbuch), Kirstin Breitenfellner (Kinderbuch) und ...
heute ist es soweit. Einzelne Kinos und Theater werden zum ersten Mal seit Mitte März wieder ihre Türen öffnen. Das Admiral Kino in der Burggasse zeigt heute um 20 Uhr "Emma", eine Verfilmung des Jane-Austen-Romans der Regisseurin Autumn de Wilde. Das Theater Arche bringt "Hikikomori" auf die Bühne. Das Stück war schon vor dem Ausbruch der Pandemie geplant. Jetzt ist es so aktuell wie nie zuvor. Es geht um soziale Isolation.
Die Zeit bis hierhin war lang.
Wir haben in den letzten Wochen und Monaten erlebt, was notwendig ist, nämlich Politik in all ihren Ausformungen. Aus ihr resultieren Entscheidungen, die unser Zusammenleben regeln. Es wurde Gesundheits- und Arbeitsmarktpolitik gemacht, viel Innen-, dafür wenig Europapolitik. Wissenschafts- und Kulturpolitik blieben lange außen vor. Erstere liegt ohnehin brach (siehe dazu den Kommentar von Daniela Strigl im aktuellen Falter), letztere ist endlich aufgewacht. Dafür ist wohl die neue Staatssekretärin Andrea Mayer (von den Grünen nominiert) maßgeblich verantwortlich. Gestern gab sie bekannt, dass es ab 1. Juli einen Unterstützungsfonds für freischaffende Künstlerinnen und Künstler geben wird. Dies ist eine wichtige Maßnahme. Ob sie ausreichen wird, um die Betroffenen vor dem Ruin zu retten, ist allerdings fraglich.
Kunst und Kultur sind nicht überlebenswichtig, aber essenziell. Sie regeln nicht unser Zusammenleben, sondern sie hinterfragen und verändern es. Sie entstehen im Menschen und lassen ihn über sich hinauswachsen. Ohne Kunst und Kultur wären wir arme Wesen, findet
Ihre Stefanie Panzenböck
Ab heute finden wieder Veranstaltungen statt. Folgender Fahrplan gilt bis Ende August:
Ab 29. Mai dürfen bis zu 100 Gäste eine Veranstaltung besuchen. Diese Obergrenze gilt sowohl für Indoor- als auch Outdoor-Veranstaltungen, mit Sitz- sowie Stehplätzen.
Ab 1. Juli ändert sich einiges. Bei Veranstaltungen in Innenräumen sind bis zu 250 Besucherinnen und Besucher erlaubt, im Freien dürfen es bis zu 500 sein. Allerdings nur, wenn Sitzplätze vorhanden sind. Veranstaltungen, die ausschließlich Stehplätze anbieten, bleiben bis Ende August auf 100 Gäste beschränkt.
Ab 1. August erhöht sich die Zahl der möglichen Besucherinnen und Besucher für Indoor-Veranstaltungen auf 500, im Freien auf 1000. Wenn ein Covid-19-Sicherheitskonzept vorgelegt werden kann, sind in geschlossenen Räumen 1000 Gäste und an der frischen Luft 1250 erlaubt.
Generell gilt es, den Ein-Meter-Abstand zu anderen Besucherinnen und Besuchern einzuhalten. Es reicht aber auch, wenn ein Sitzplatz zwischen den Gästen frei bleibt. Ist der Abstand dann geringer als ein Meter, muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Analog zur Gastronomie dürfen Personen, die im selben Haushalt leben, ohne Abstand nebeneinander sitzen, oder auch bis zu vier Erwachsene mit ihren Kindern, die gemeinsam eine Veranstaltung besuchen.
Die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne (oder an einem Filmset) müssen den Abstand nicht einhalten und auch keinen Mund-Nasenschutz tragen. Sie sollen Konzepte anwenden, die die Ausübung ihres Berufs möglich machen, gleichzeitig den Kontakt zu anderen an der Produktion beteiligten Personen aber möglichst gering halten.
Heute um 13 Uhr veranstalten wir für Sie in unserem FALTER-Buchclub auf Facebook etwas Schönes - unser Literaturkritiker Klaus Nüchtern wird im Live-Video von unserer Buchclub-Verantwortlichen Miriam Hübl zu einer Reihe von Themen befragt: Wie viel liest so ein Literaturkritiker eigentlich? Wie unterscheidet man zwischen dem persönlichen Geschmack und der literarischen Qualität? Auf welche neuen Bücher freut sich Klaus gerade besonders?
Schauen Sie rein, es kostet Sie nichts und wird sicher unterhaltsam! Hier finden Sie unseren Buchclub.
Es gibt auch eine neue Folge in unserem Buchpodcast "Besser lesen mit dem FALTER". Jasmin Schreiber spricht bei Moderatorin Petra Hartlieb über ihr neues Buch "Marianengraben". Schreiber ist unter anderem auch Sterbebegleiterin, ihre beiden Protagonisten Helmut und Paula haben Trauererfahrung. Und Paula fühlt sich mit ihrer Depression, als säße sie "im Marianengraben" fest. Reinhören können Sie auf falter.at/buchpodcast oder in der Podcast-App Ihrer Wahl, das Buch können Sie auch im Faltershop bestellen.