Kowall und Zwander - FALTER.maily #1100
Ich möchte Ihnen heute von zwei Sozialdemokraten erzählen, die ich in den vergangenen Jahren doch recht intensiv beobachten konnte und die ...
heute bestimmen die Wiener SPÖ, ÖVP, Grüne und Neos ihre Verhandlungsteams, ab Montag nächster Woche beginnen die Sondierungen, bis Mitte November soll die neue Wiener Regierung stehen. Kommt Rot-Grün oder doch die Premiere für Rot-Pink? Für das für Österreich ungewöhnliche Bündnis zwischen Sozialdemokraten und Neos gibt es mehrere Brückenbauer, lateinisch "Pontifex", die derzeit noch mehr auf der Hinter- als Vorderbühne agieren.
Da sind zum einen Alfred Gusenbauer und Hans Peter Haselsteiner. Beide "können" gut mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Mit Ex-SPÖ-Chef Gusenbauer verbindet Ludwig die Parteiarbeit, mit dem Bau-Tycoon Haselsteiner langjährige Beziehungen als Wohnbaustadtrat. Beobachterinnen ist auch nicht entgangen, dass sich Haselsteiner mit seiner Privatstiftung am Wiener "Stolz auf Wien"-Fonds beteiligt hat, mit dem die Stadt Wiener Vorzeigeunternehmen durch die Corona-Krise tragen will.
Zum anderen haben Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner einen sehr guten Draht zueinander. Als Oppositionschefinnen, als frühe Kritikerinnen der überzogenen Corona-Massnahmen der Regierung, und nicht zuletzt als Frauen und Mütter von schulpflichtigen Kindern.
Aus parteistrategischer Sicht spricht für Rot-Pink, dass dieses Bündnis wieder klare Fronten schaffen würde: rot-pinkes Wien gegen türkis-grünen Bund. Am Wählermarkt könnte die SPÖ so klarer um blaue Stimmen in den Außenbezirken und grüne innerhalb des Gürtels werben. Aus Ludwigs Sicht verschafft Rot-Pink ihm eine klare Abgrenzung von seinem Vorgänger Michael Häupl und dessen rot-grünem Erbe. Es ist immer vorteilhafter, etwas Neues zu vertreten (aus diesem Grund ist Rot-Pink gerade auch das Lieblingsszenario der Wiener Journalisten-Szene. Da gilt: Neu schlägt Alt, Ungewöhnliches schon Bewährtes).
Und was brächte Rot-Pink der Stadt? Nachdem Neos-Wien-Chef Christoph Wiederkehr den Bildungsstadtrat für sich reklamiert, hoffentlich mehr Engagement für Wiener Schulen. Neben der Post-Corona-Wirtschaftskrise ist sie sicher das drängendste Thema für die Stadt. Es bleibt spannend, wir lesen voneinander.
Happy Friday!
Ihre Barbara Tóth
Wie verhüten Sie oder Ihre Partnerin? Die Frage rührt immer noch an einem Tabu, leider. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass beispielsweise die ORF-Sendung konkret schon mehrmals über fehlerhafte Spiralen eines spanischen Erzeugers berichtet hat, aber das Echo darüber gering ist. Es geht um Spiralen namens Ancora, Novaplus und Gold-T normal des Erzeugers Eurogine S.L. Genauere Informationen finden sie hier.
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