Wie sich die Justiz vor der Presse schützt - FALTER.maily #1046
14 Jahre ist es nun schon her, dass mir ein Informant einen großen Billa-Sack mit Dokumenten aus der Weisungsabteilung des Justizministeriums ...
unter all den Emails mit Weihnachtswünschen, die heuer bei mir eintrudelten, hat mich das von Gustav Schörghofer, Pater bei den Jesuiten in Wien, besonders nachdenklich gemacht. Ich bin nicht religiös, seine Worte haben mich trotzdem berührt. "Heuer ist alles anders" lautet die Überschrift des Emails. Wie wahr! Liest man weiter, schlägt er vor, mal alles wegzulassen. Die Kekse, den Punsch, den Baum, die Kerzen, die Geschenke, das Einkaufen, die Hetzjagd durch die Geschäfte, die Einladungen, den Zwang fröhlich zu sein und gute Laune zu verbreiten.
Je weiter ich lese, desto leichter wird mir. Ja, warum nicht? Sich besinnen auf die wirklich wichtigen Dinge. Ich brauche keine Weihnachtskarten aus aller Welt, keinen geschmückten Weihnachtsbaum, keine Geschenke. Dieses Jahr, dieses Pandemiejahr, hat uns vieles abverlangt, vieles hat sich verändert. Wir können nicht mehr spontan ins Kino, man trifft sich nicht mehr auf einen Drink nach der Arbeit im Lokal ums Eck. Warum muss also gerade Weihnachten so sein wie immer? Sich das Hirn zermartern, wer was brauchen könnte, von Geschäft zu Geschäft laufen, um das richtige Geschenk zu finden, Listen abarbeiten, damit man ja niemanden vergisst. Strohsterne basteln, Kekse backen, Kerzen gießen, Wohnung dekorieren…
Warum nicht das alles weglassen? Und spenden, jenen, die es wirklich brauchen. Zum Beispiel Menschen, die vor den Schrecken des Krieges aus ihrer Heimat flüchten mussten. 29 kriegerische Auseinandersetzungen weltweit zählte die AG Kriegsursachenforschung der Uni Hamburg heuer, eine mehr als letztes Jahr. Ziemlich beängstigend, finde ich. Geflüchtete und traumatisierte Menschen sind Menschen in Not. Auf der Suche nach Sicherheit, nach Zukunft. Nach uns und unserer Hilfe?
"Was bleibt? Stille, Nacht", schreibt Gustav Schörghofer. Gönnen wir uns diesen Luxus!
Ich wünsche friedliche Feiertage,
Ihre Lisa Kiss
Sollten Sie heuer spenden wollen, legen wir Ihnen folgende Organisationen ans Herz:
Seit 25 Jahren ist das Integrationshaus in Wien ein Schutzort für traumatisierte geflüchtete Menschen. Hier werden sie ganzheitlich betreut und unterstützt.
Der Verein Hemayat – Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende bietet traumatisierten Menschen psychotherapeutische Unterstützung.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen leistet unparteiisch und professionell humanitäre Hilfe vor Ort, wo immer medizinische Unterstützung gebraucht wird.
Das Virus hat Österreich durcheinanderwirbelt, im FALTER-Radio werfen wir einen Rückblick auf das innenpolitische Jahr 2020. Zu Gast bei Raimund Löw: Neos-Politikerin Irmgart Griss, Meinungsforscher Christoph Hofinger, Autorin Isolde Charim und Falter-Journalistin Barbara Tóth.
Da heuer ohnehin alles anders war als sonst, können Sie auch getrost auf den Weihnachtskarpfen verzichten, finden wir. Bereits zum 19. Mal hat Chefkoch Armin Thurnher im FALTER ein Weihnachtsmenü für Sie vorbereitet, heuer – Achtung, Weltpremiere! – zum ersten Mal zur Gänze vegetarisch: Im Zeichen der Röstkarotte.
Wer mit Kindern feiert und auf die vor Vorfreude glänzenden Augen nicht verzichten möchte, kann immerhin im Sinne der Nachhaltigkeit schenken: Bioblo-Bausteine versprechen Spielspaß für Jung und Alt, sie fördern die Kreativität und sind obendrauf noch ökologisch produziert. Mit dem Rabattcode "MAILY" erhalten Sie 10% Preisnachlass auf Ihre Bestellung, für ein erbauliches Weihnachtsfest.