Arbeitsdienst für Abtreibung - FALTER.maily #1047
Acht Monate gemeinnützige Arbeit. Das ist das Urteil, das Justyna Wydrzyński vor wenigen Tagen erhielt, weil sie einer Landsfrau in Not ...
jetzt gehen auch die anderen auf die Straße. Unter dem Motto "Solidarischer Shutdown statt Ausgangssperren" demonstriert ein Bündnis aus Gesundheitsmitarbeitern, Gewerkschaftern, Klimaschützern und weiteren Aktivisten heute Abend vor der ÖVP-Zentrale in Wien (ob es klug ist, während eines Lockdowns zur Demo aufzurufen, sei dahin gestellt). Morgen folgt der internationale Zero Covid-Aktionstag mit On- und Offline-Protesten. Die Forderung lautet, das Land solidarisch zuzusperren als Ausweg aus der Covidkrise, also quasi drei Wochen bezahlten Urlaub für alle zur Pandemiebekämpfung, natürlich im eigenen Zuhause und ohne Garagenpartys. Nur so komme das Land raus aus der ewigen Auf-Zu-Strategie, die alle zermürbt.
Stimmt das? Sieht man sich das Beispiel Portugal an, lautet die Antwort: wahrscheinlich Ja. Portugal wurde binnen kurzer Zeit vom Corona-Katastrophenland zum Vorzeigemodell im Kampf gegen steigende Infektionszahlen. Im Jänner hatte das Land eine 7-Tages-Inzidenz von 900 und 13.000 Neuinfizierte pro Tag, die Intensivstationen waren am Kollabieren. Mitte Jänner verhängte Portugals sozialistische Regierung einen harten Lockdown. Heute liegt die 7-Tages-Inzidenz bei unter 30 Neuinfizierten.
Allerdings war der portugiesische Weg kein Spaziergang. Es gab eine strenge Ausgangssperre, die Menschen durften ihre Wohnungen nur für Arztbesuche und Einkäufe verlassen, Sport und Spaziergänge waren nur eingeschränkt in Wohnungsnähe erlaubt. Treffen mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts waren verboten. Polizeihubschrauber kontrollierten den strengen Lockdown und neben Bars, Cafés und Geschäften waren auch Kindergärten und Schulen zu.
Dafür dürfen sich die Menschen in Portugal nun über Öffnungen freuen: Die Restaurants bedienen wieder auf ihren Terrassen, kleinere Geschäfte und Fitnesscenter dürfen wieder aufsperren. Wie lange das portugiesische Wunder wirkt, ob es bloß ein kurzer Augenblick Normalität ist oder ein harter Lockdown eine langfristig sinnvolle Strategie ist, wird sich zeigen.
Eine Sache aus Portugal wäre auch in Österreich eine Diskussion wert: Wie Infektionen am Arbeitsplatz besser verhindert werden können. Portugal setzt auch hier auf eine rigide Maßnahme und führt eine Home Office-Pflicht bis Jahresende ein. Nur Unternehmen, die nachweisen können, dass Home Office unmöglich ist, dürfen ihre Angestellten an den Arbeitsplatz beordern. Arbeitgeber, die gegen diese Home Office-Regelung verstoßen, müssen hingegen empfindliche Strafen zahlen.
Ihre Nina Horaczek
Noch für den strengsten Lockdown gewappnet wären Sie mit der FALTER:WOCHE, der Programm- und Kulturbeilage des FALTER. Diese Woche berichtet der Musiker Paul Plut aus seiner Festung und seinem Leben mit der Pandemie. Martin Pesl hat zwei formexperimentelle Theaterstücke mit Telefonaten und einem Hörspaziergang als Performance für Sie entdeckt und vorgestellt. Michael Omasta empfiehlt Filme, die Sie schon längst gesehen haben sollten, und Michael Pekler schaut sich an, was die Welt derzeit so streamt.
Das bosnische Flüchtlingslager "Camp Lipa", das niemals winterfest war, hat seinen ersten Winter überstanden. Wie die Menschen dort ausharrten, ist unvorstellbar. "Die Situation ist eine Katastrophe. Es gibt keine Duschen, kein warmes Wasser und keine Elektrizität", erzählte ein dort untergebrachter Mann FALTER-Redakteurin Soraya Pechtl als sie vor Kurzem das Lager gemeinsam mit der Wiener NGO "SOS Balkanroute" besuchte. Wie die Lage vor Ort aussieht und warum von den Millionen an Hilfsgeldern aus der EU dort kaum etwas ankommt, können Sie hier nachlesen.
Gestern sagte Julian H., der Hintermann des Ibiza-Videos, im Untersuchungsausschuss betreffend der mutmaßlichen Käuflichkeit der türkis-blauen Bundesregierung aus. Viel Neues brachte er nicht mit und trotzdem sprach sein Auftritt Bände über die Zustände in der österreichischen Justiz, wie Florian Klenk hier für Sie zusammengefasst hat. Dieser Artikel ist zuerst im FALTER.morgen erschienen, hier können Sie den Wien-Newsletter kostenlos abonnieren!
Heute versandte Kollege Benedikt Narodoslawsky zum dritten Mal seinen Nachhaltigkeits-Newsletter FALTER.natur. Es ging um Fassadenbegrünung, eine neue, von der Stadt geplante Betonwüste und die ökologischen Auswirkungen des Bauens. Mit anderen Worten: Das Periodikum ist ein echtes must-read für alle, die sich für das Thema Klima interessieren. Hier können Sie sich dafür anmelden.
Das FALTER.morgen-Sales-Team sucht eine/n B2B-Sales-Manager/in (w/m/d) für den Verkauf von Onlinewerbung. Kreativität, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen sind die Qualitäten, die man mitbringen sollte. Es wartet ein junges, offenes Team in einem wachsenden, inhabergeführten Medienunternehmen. Hier gehts zur Bewerbung!
Sag Adé zur Schmid AG 😝😝 Spass muss sein - Sei nicht traurig 😭, du hast ja eh dein Brompton bekommen, so wie Alles, das du wolltest. Schau, du kannst immerhin den Heimweg am Faltrad antreten, frei nach dem Motto: Bike-Folding statt Staatsholding! Bussi & Baba, Gernot 😘
Gehen Sie gleich zum Schmid, und nicht zum Schmidl!