Sorry, Sora! - FALTER.maily #1201
Ich hoffe, meine Mail geht an den richtigen Verteiler. Weil - Sie haben es heute vielleicht mitbekommen und wenn nicht, erzähle ich es Ihnen ...
der Zeichenstift kommt nicht zur Ruhe. Wieder befand die Unesco, dass das Heumarkt-Projekt des Investors Michael Tojner zu hoch ausgefallen sei. Die Kulturabteilung der UNO hatte der Stadt Wien damit gedroht, der Innenstadt den Titel Weltkulturerbe abzuerkennen.
Daraufhin hatte der brasilianische Architekt Isay Weinfeld den geplanten Wohnturm gestrichen und statt dessen das zweite Gebäude, ein Hotel- und Kongressgebäude in die Höhe gezeichnet. Leider über jenes Maß von 38 Metern hinaus, das die Unesco als oberes Limit vorsieht.
Von Anfang an steckte der Wurm in dem Vorhaben. Da brachte die grüne Ex-Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou die Parteibasis gegen sich auf, da sie in den Augen ihrer Kritiker den Wünschen eines Investors zu sehr entgegenkam. Antikapitalistische Stimmen mischten sich in den Chor. Tojner hat den Ruf einer Heuschrecke, die mit Unterstützung der damals noch rot-grünen Stadtregierung mit Luxuswohnungen spekuliert. Auch die Bereitschaft des Bauherrn, Geld für den am Heumarkt angesiedelten Eislaufplatz auszugeben und eine Turnhalle zu finanzieren, konnte die erregten Gemüter nicht beruhigen.
Das Rathaus ließ die Einwände der Denkmalschützer, die die arrogante Raumgeste am Rande des historischen Zentrums nicht dulden wollten, zunächst kalt an sich abperlen. Es hieß, dass Wien auch ohne Unesco-Label ein attraktives Touristenziel sei. Als sich die oppositionelle ÖVP auf das Thema draufsetzte, ruderten die Roten zurück. Spät aber doch suchte der sozialdemokratische Bürgermeister den Kompromiss. Und dann ist da noch die Qualität des Entwurfs, in dem einige Skeptiker von Anfang an einen faden Aufguss neomoderner Büro- und Hotelarchitektur sahen. Das Herumschieben von Höhen und Volumen begann, der Murks nahm seinen Lauf.
Der Heumarkt erinnert an das Scheitern in Wien Mitte. Auf dem Bahnhofsareal hatte der Architekt Laurids Ortner in den 90er-Jahren ein anspruchsvolles Hochhausprojekt geplant, das von der Stadt zunächst begrüßt, schließlich aber am Denkmalschutz zerschellte. Nun stolpern schwache Rathäusler wieder über die Unfähigkeit, die Grundsätze der Denkmalpflege ernst zu nehmen.
Die Genehmigungen sind längst erteilt. Nun liegt es an Investor Tojner, den Knoten zu zerschlagen und die beste Lösung zu finden. Und die wäre ein leider viel zu kostspieliges Zurück an den Start.
Ihr Matthias Dusini
"Wieso interpretiere ich alles anders? Zum Beispiel das hohe Infektionsgeschehen im Bezirk Schwaz unter den Ungeimpften?", fragt sich der Epidemiologe Robert Zangerle in seinem heutigen Beitrag in Armin Thurnhers Seuchenkolumne. Zangerle informiert weiters über die Mischung von Impfstoffen, über psychische Belastungen und über Atemsprays und deckt ein paar mediale Desinformationen auf - seinen Text lesen Sie hier.
"Ich habe mich jedenfalls entschieden: dieser Mann verdient meinen höchsten Respekt und bekommt ihn auch. Nicht weil er erfolgreich war. Im Gegenteil", schreibt Harry Bergmann in seiner aktuellen "Loge 17"-Kolumne auf falter.at. Es geht um den Abgang von Gesundheitsminister Rudolf Anschober in der vergangenen Woche. Hier können Sie reinlesen.
"Jeder Mensch hat das Recht auf ein gutes Leben" - Wiens Altbürgermeister Michael Häupl ist in dieser Folge des FALTER Radio im Gespräch mit dem Publizisten Robert Misik zu hören - und zwar in Bruno Kreiskys Wohnzimmer, in dem Häupl als junger Funktionär die Konflikte mit der Mutterpartei und dem damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky erlebt hat. Der ehemalige Bürgermeister erzählt, wie es ihm vor eineinhalb Jahren bei einer schweren Erkrankung auf der Intensivstation des AKH gegangen ist und er kommentiert die Pandemiebekämpfung der aktuellen Bundesregierung. Die ebenso kluge wie launige Tour d’Horizon ist ein Mitschnitt einer Onlineveranstaltung des Bruno Kreisky Forums.
Keep your HEADS UP and get ready for the upcoming ViennaUP21 digital – the most authentic startup festival in Central Europe.
From April 27th to May 12th the city of Vienna invites the global startup community to join a unique opportunity to network with startups, investors, companies and talents from all over the world.
Gain new insights into entrepreneurship and find open conversations about pioneering topics regarding innovation, creativity and technology.
You don't even have to get up or out - just sign up now and stay tuned!