FPÖ in Kabul: Die gescheiterte Gefangenenbefreiung - FALTER.maily #1204
Von Wien nach Istanbul und dann weiter mit der afghanischen "Kam Air", einer Fluglinie, die aus Sicherheitsgründen in der EU nicht ...
Vielleicht haben Sie es auch gesehen, Deutschland – Österreich, bei der Fußballeuropameisterschaft in England. Unser Frauenteam lieferte ein ziemlich gutes Spiel, aber Deutschland – Österreich, das ist halt eine Seufzerpartie wie in der Politik USA – Europa. Ach.
Mit Analogien zur Politik wäre ich dennoch vorsichtig, denn unser Frauenteam setzte die Deutschen mit Kampf unter Druck, sie waren körperlich stark, gewannen Bälle im Mittelfeld, machten es den Gegnerinnen richtig schwer. Es war keine unverdiente Niederlage, aber die Deutschen mussten froh sein und waren auch froh, gewonnen zu haben. Das Führungstor war dann doch typisch österreichisch, man setzte die Gegnerinnen unter Druck, wurde einmal ausgekontert, hatte den Ball schon unter Kontrolle, verlor ihn durch eine vermeidbare Spielerei einer Verteidigerin, die vielleicht, was niemand zu bemerken schien, auch am Oberarm gehalten wurde, und patsch, stand’s 0:1.
Am Ende, als Österreich auf den Ausgleich drängte, bettelte auch noch die sonst sehr gute Torfrau Zinsberger ums Unglück und schoss die gegnerische Mittelstürmerin an, von deren Fuß der Ball ins Tor prallte. Blöd gelaufen, mit erhobenem Haupt vom Platz gegangen undsoweiter.
Offensiv waren wir nur teilkreativ, aber nicht ungefährlich, bei zwei Stangentreffern und einem Lattenschuss hatten die Gegnerinnen richtig Glück, aber auch Österreich halfen je einmal Stange und Latte. Aber am Ende war es so, wie wir seit dem englischen Fußballaphoristiker Gary Lineker wissen, dass es sich am Ende eines Fußballspiels gehört: Es gewannen die Deutschen.
Die Reporterinnen vermieden zwar nicht die üblichen Sportphrasen, man nimmt halt Tempo auf, statt einfach schnell zu sein, schafft sich die Räume etcetera. Aber warum hatte ich auf so etwas gehofft? Immerhin verschonten sie uns mit dem Triumph- oder Unterwerfungsgeblöke ihrer meisten männlichen Pendants. Und weniger wehleidig waren die Frauen alle, ob vor oder hinter dem Mikrophon, als Expertin, Spielerin oder von der Teamchefin. Wie angenehm.
Bliebe die Frage, ob nicht doch politische Analogien gezogen werden könnten. Vielleicht doch eine: Es muss nicht alles von dieser politischen Trostlosigkeit sein, die wir täglich erfahren und mittlerweile für unvermeidlich halten. Wir könnten auch anders. Wir könnten eine Politik ertragen, die Klartext redet, statt laff und schwachbrüstig herumzulamentieren. Wir könnten eine Politik ertragen, die uns die Konsequenzen unseres Handelns als kriegsmitführende Partei vor Augen stellt, uns mit den Kosten vertraut macht und das begründet. Wir könnten eine politische Klasse vertragen, welche die Bedingungen des Spiels nicht ändert und dennoch einen Neuanfang schafft.
Werden wir eher nicht bekommen. Also warten wir auf die nächsten Turniere unsere Frauenfußballmannschaft. Die Männer werden auch schon besser. Wenigstens wissen wir, dass es anders ginge.
Ich wünsche Ihnen trotzdem ein schönes Wochenende!
Ihr Armin Thurnher
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