Vom Striezel zur Katastrophe und zurück - FALTER.maily #1198
Ich habe mir angewöhnt, meine Sonntage mit einem selbstgemachtem Striezel zu begrüßen.Nicht schlecht für den ersten Satz eines ...
Im Wiener Naturhistorischen Museum haben sich heute Vormittag Klimaaktivistinnen der "Letzten Generation" im Saal IX vor einem Dinosaurier-Skelett festgeklebt. Oder eben das, was sie dafür hielten. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass der Menschheit durch den Klimawandel dasselbe Schicksal wie den Sauriern droht: Die Auslöschung.
Über den Sinn des Protests mit dem Super-Uhu haben andere, Befugtere schon geschrieben. Es sei Ihnen hier der Kommentar meiner Kollegin Katharina Kropshofer sowie jener von Bernd Ulrich aus der Hamburger Zeit ans Herz gelegt. Sehr lesenswert ist auch die Reportage des Profil-Kollegen Clemens Neuhold, der die "Letzte Generation" wochenlang begleitet hat (alle drei Texte €).
Weniger pompös, aber wissenschaftlich interessanter als die hausdachhohe Replika eines Iguanodons, die die Aktivistinnen als Ziel auserkoren, wäre der Plateosaurier in Saal 8 gewesen. Dieser ist nämlich tatsächlich 210 Millionen Jahre alt. Ein zertifiziertes Fossil, zumindest die 60 Prozent seines Skeletts, die aus original erhaltenen Knochen zusammenschraubt wurden. 40 Prozent haben Mitarbeiter der geologisch-paläontologischen Abteilung des NHM dann nachträglich im 3-D-Drucker gebaut. Darunter den Schädel: Das Original haben wahrscheinlich Aasfresser oder Raubsaurier verschleppt.
Plateosaurus trossingensis, so der vollständige Name, selbst bevorzugte Pflanzen. Er war bis zu acht Meter lang, wog 1,5 Tonnen, lebte während der Trias-Zeit und lief gerne auf seinen mächtigen Hinterbeinen.
Das Skelett kam 2019 ins NHM, damals noch in den ursprünglichen Gesteinsblöcken verborgen. Es stammt aus einer Tongrube im Schweizer Dörfchen Frick im Kanton Aargau. Dort haben Forscher mehrere Dinosaurier freigelegt. Möglicherweise sind die Tiere vor 210 Millionen Jahren in Schlammlöchern versunken.
Das würde den fehlenden Kopf und die gut erhaltenen Hinterbeine erklären. Der Rumpf wäre demnach im Schlamm eingebettet worden und dann luftdicht abgeschlossen. Versteinert, die Vorderpartie und vor allem der Kopf hätten exponiert herausgeschaut. Froschhaltung nennen Paläontologen das.
Und die Iguanodon-Replika im Saal IX? Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert, es handelt sich um einen Kautschukabguss, der dann mit Gips gefüllt und bemalt wurde. Das macht sie nicht weniger imposant. Aber ausgestorben ist sie nie.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend
Ihre Eva Konzett
Seit Sonntag läuft die Weltklimakonferenz in Ägypten. Auch wenn die Vorabberichte der meisten Medien pessimistisch ausfallen: Es gibt noch viel zu retten auf dieser Welt. Was und wie hat Katharina Kropshofer hier aufgeschrieben. Morgen erscheint übrigens der neue FALTER.natur-Newsletter, hier können Sie sich für das kostenlose Digital-Brieflein zu Umweltthemen anmelden.
Was kann ein kleines Land wie Österreich in einer globalen Krise wie dem Klimawandel schon bewirken? Vielleicht viel mehr, als wir denken. Die internationale Klimapolitik brauche dringend neue Impulse und Strategien, argumentiert Thomas Zehetner vom WWF in seinem Gastkommentar. Österreich könnte viel stärker als klimadiplomatischer Vermittler auftreten – und sich gleich als Standort für die UN-Klimakonferenz im Jahr 2026 bewerben.
Haben Sie schon den neuen Scheuba gehört? In der aktuellen Episode erklärt der Kabarettist, warum die ÖVP beim Thema Korruption an einen Opernsänger mit offenem Hosentürl erinnert und René Benkos Vorstrafe plötzlich wieder interessant wird. Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner berichtet in der gleichen Folge über seine höchst bemerkenswerten Erlebnisse mit den Systemen Fellner, Kurz und Sobotka.
Ob wir nun eine Flüchtlings- oder eine Verteilungskrise haben, diskutiert Raimund Löw im FALTER Radio mit dem Bürgermeister von St.Georgen, Ferdinand Aigner (ÖVP), der Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Moser, Susanne Winkler vom Fonds Soziales Wien, Lukas Gahleitner-Gertz von der Asylkoordination und FALTER-Redakteurin Nina Brnada.
Sie wollen Ihren Alltag nachhaltiger gestalten?
Auf der Spezialmesse für biologische Produkte und Nachhaltigkeit erwartet Sie ein hochwertiges Angebot an BIO Lebensmitteln, BIO Bekleidung, BIO Gastronomie & Urlaub, BIO Kosmetik und vieles mehr.
Freuen Sie sich auf Vorträge und Workshops mit hilfreichen Tipps und Tricks für einen nachhaltigen Lebensstil sowie spannende Erlebnisse für die Jüngsten.
Termine: 12. – 13. November 2022 | Weitere Infos und Tickets finden Sie hier.