Eine Frage der Moral - FALTER.maily #1051
Anstand und Moral haben sich in der Debattenkultur einen fragwürdigen Ruf erworben. Wenn Argumente fehlen, kann man sich immer noch auf die ...
Vielleicht haben Sie das, was Sie eben gemacht haben, gerade exakt zum 1000. Mal getan: auf ein FALTER.maily geklickt. Auf jeden Fall lesen Sie in diesem Moment das 1000. Maily und weil ich – und das auch noch als jüngste Maily-Schreiberin – die Ehre habe, genau dieses zu befüllen, würde ich Ihnen gerne erzählen, wie dieses Maily entstanden ist, was die Redaktion daran liebt (und was nicht) und was wir im ersten Maily versprochen haben. Und davon, was wir nicht einhalten konnten.
Die Freude ist groß: Wir feiern heute das 1000. Maily, da brechen wir auch mit der Regel, hier keine Bilder zu verwenden. ()
Die Geschichte beginnt am 2. September 2019 mit 2500 Mails, die wir damals noch um 6.50 Uhr morgens verschickten: Das allererste Maily. Armin Thurnher schrieb damals: "Willkommen zur ersten Ausgabe von FALTER.maily, dem fast täglichen Digital-Rundschreiben des FALTER zur Wahl!" Sorry, wir haben uns nicht dran gehalten. Denn was nur als Begleiter der Nationalratswahl gedacht war, blieb – anders als der damals gewählte Bundeskanzler und dessen ernannte Ministerinnen und Minister – bis heute.
Die meisten Mailys schrieb übrigens bisher Chefredakteur Florian Klenk (161), gefolgt von Armin Thurnher (86) und Nina Horaczek (78). Von mir lesen Sie gerade das Neunte.
Was ich am Maily mag? Dass ich hier auch sehr persönlich schreiben können. Birgit Wittstock gefällt, dass sie da auch Geschichten erzählen kann, für die der Platz im Heft nicht reichte. Klaus Nüchtern gesteht, er schreibe immer viel zu lange Mailys, dafür werde er auch oft gerügt (nicht von Ihnen, liebe Leser·innen!). Und für Barbara Tóth ist das Schönste am Maily schreiben die Antworten der Leserschaft. "So viele gute Gedanken, Argumente und Ideen trudeln da jedes Mal ein. Wir haben wirklich die besten Leserinnen und Leser!"
Ich finde, sie hat Recht. Der Austausch mit Ihnen – und Ihre Zahl liegt gerade bei 21.000 – ist der größte Mehrwert an diesen (fast) täglichen Newslettern. Großen Dank dafür. Und machen Sie bitte weiter!
Dass Sie überhaupt zu den 21.000 Menschen gehören, die das Maily abonniert haben, liegt vielleicht aber auch daran, dass Österreicher·innen Nachrichten per Newsletter lieben. Sie nutzen sie viel häufiger als in anderen Ländern. Das fand das 'Reuters Institute for the Study of Journalism' heraus. 24 Prozent der Österreicher·innen, die online ihre Nachrichten konsumieren, abonnieren dazu einen Newsletter. Der Durchschnitt liegt in den anderen befragten Ländern bei 17 Prozent.
Vielleicht liegt das aber auch ein bisschen an den FALTER-Newslettern. 16 bieten wir mittlerweile, vom Kind in Wien- über den Natur-Newsletter bis zur Seuchenkolumne von Armin Thurnher. Die New York Times verschickt immerhin bereits 50. Ich wäre ja dafür, dass Andrea Dusl bald einen eigenen Newsletter bekommt. Sie beantwortet jede Woche in der FALTER-Printausgabe Leser·innenfragen und jedes Mal habe ich mindestens zwei Aha-Erlebnisse und weiß vier Dinge mehr als zuvor.
Abseits vom aktuellen Geschehen, das wir in unseren Mailys abbilden, gibt es aber noch einen weiteren Vorteil. Wir können schöne Geschichten erzählen, die uns so über den Weg laufen. Oder wie Josef Redl sagt: "Ich bemühe mich, optimistisch zu sein, weil die Leute eh schon so viel negative Stimmung in ihre Inbox und auf Social Media bekommen.”
Ich erinnere mich da besonders an ein Maily, eh von Josef Redl, über Sonnenbrillen und wie der Onlinekauf innere Konflikte auslöst. Oder das eine von Lukas Matzinger über den Formel-1-Fahrer Max Verstappen, den sie 'Arschloch' nannten. Das Einzige, was die FALTER-Redakteur·innen übrigens nicht so sehr lieben, ist das Montags-Maily. Denn da haben wir Druckschluss und manchmal (eher meistens) ein bissl was zu tun.
Übrigens haben wir uns auch nicht an den zweiten Satz des allerersten Mailys von Armin Thurnher gehalten: "FALTER.maily ist die wochenzeitungsgemäße Ausformung eines Newsletters und wird jeden Tag von einer anderen Person verfasst, nur am Wochenende lassen wir Sie in Ruhe." Hoppla. Mittlerweile schicken wir Ihnen jeden Sonntag auch eines.
Etwas hat sich aber seit dem ersten Maily nicht verändert. Thurnher versprach damals: "Dazu gibt es – täglich wechselnd – einige jener Rubriken, die Ihnen aus dem FALTER vertraut und hoffentlich lieb geworden sind: Hero-Dolm, Gut-Böse-Jenseits, Worüber wir reden, staunen, lachen, Tipps, Apparate, Fundstücke und nicht zuletzt Ihre spontanen Reaktionen."
Und das sind unsere Nockerl, wie wir sie inoffiziell offiziell in der Redaktion getauft haben, heute noch. Deswegen viel Vergnügen mit den heutigen Nockerln und einen schönen Abend,
Ihre Daniela Krenn
Weil wir und so sehr über unser großes Durchhaltevermögen in Sachen Maily freuen und wollen, dass Sie sich auch freuen, haben wir dieses Gewinnspiel für Sie aufgesetzt. Wenn Sie hier klicken und mitspielen, können Sie ein schönes, tolles, nettes und lustiges FALTER-Goodiebag gewinnen!
Wenn wir schon so viel vom Austausch mit den Maily-Leserinnen und -Lesern reden, wollen wir natürlich auch gleich eines Ihrer Antwortmails an Barbara Tóths Maily #999 zum Thema "ORF: Raus mit der Politik!" herzeigen. Herr Schippler schreibt:
"Auf den Punkt gebracht. Das hätte schon vor Jahrzehnten gehört, dass keine Politik da was zu sagen/entscheiden hätte. Leider wird sich so schnell nichts ändern und die Politik wird doch nicht Einfluss hergeben. Aber schon richtig, bin auch für einen UNABHÄNGIGEN Rundfunk."
Um mit dem FALTER.maily in Kontakt zu treten, brauchen Sie einfach nur in ihrem Mailprogramm auf "Antworten" zu klicken. Wir freuen uns über Post!
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