It's the bribery, stupid! - FALTER.maily #1055
Ich würde meinen, wir müssen die Geschichte über Sebastian Kurz fabelhaften Aufstieg zum ÖVP-Chef und Kanzler grundsätzlich ...
Vielleicht ging es Ihnen auch so: Als ich im Dezember von der Website ChatGPT hörte, rumorte es in meinem Magen. Zukunftsszenarien, in denen sich das Technische mit dem Menschlichen vermischt, das Rationale das Irrationale übertrumpft, bereiten mir Unbehagen.
ChatGPT, eine Künstliche Intelligenz, schreibt auf Befehl perfekte Texte. Sie macht auch Witze, sogar gute. Mein Kollege Matthias Dusini fragte das Programm, was Österreich ohne Kultur wäre. Antwort: "Ein großer Würstelstand."
Zahlreiche Medienartikel sind seitdem erschienen, über Implikationen, Fehler und Möglichkeiten der KI. Künftig könnte der Schulbetrieb mit einer Flut an maschinell produzierten Hausaufgaben kämpfen. Zahlreiche Jobs, von Programmierern bis Webdesignern, drohen obsolet zu werden. Und es geht um das Gruselszenario: Ist die Maschine bloßes Hilfswerk, oder entscheidet sie bald in Eigenregie?
Es sind Fragen, mit der sich die Philosophie schon lange beschäftigt. An der Universität Wien lehrt der renommierte Technikphilosoph Mark Coeckelbergh. Der Belgier forscht seit Jahrzehnten zur Ethik der Künstlichen Intelligenz. ChatGPT ist für ihn ein Umbruch.
"Es ist das zentrale Merkmal der Menschheit, über Vernunft und Sprache zu verfügen. Jetzt haben wir einen Rivalen", sagt Coeckelbergh. Kreativität habe den Mensch stets vom Tier unterschieden – nun tritt die KI ebenfalls als kreativer und kreierender Akteur auf.
In der Philosophie gilt es als ungeklärt, was das menschliche Bewusstsein ausmacht. Wir können unser eigenes Bewusstsein nur durch Introspektion wahrnehmen, in andere hineinschauen können wir nicht. Die KI, so Coeckelbergh, verfüge aber definitiv über kein Bewusstsein. Es handelt sich um Rechenprogramme. Die KI selbst weiß nicht, was sie tut.
Philosophisch interessant ist die Vorstellung eines künstlichen Bewusstseins allemal. Ebenjenes Unbehagen, das ich selbst verspüre, solle man ernst nehmen, sagt Coeckelbergh: "Dass Menschen diese Systeme als autonom wahrnehmen, dass sie mit ihnen reden, sagt etwas über sie selbst aus."
Technologie als Bedrohung wahrzunehmen, ist auch eine Frage der kulturellen Prägung. Das zeige ein Blick nach Japan, wo Roboter als Helfer wahrgenommen würden, sagt Coeckelbergh. In Japan herrsche ein weniger dualistisches Weltbild: Der Mensch grenzt sich dort nicht zwangsläufig von allem Nicht-Menschlichen ab, sondern versteht sich als Teil eines größeren Ganzen. Vielleicht bricht nun auch hierzulande ein neues Zeitalter an, mit der fundamentalen Frage: Ist der Mensch überhaupt noch der Mittelpunkt der Welt?
"Künstliche Intelligenz wird unser Alltagsleben mitbestimmen", so der Technikphilosoph. "Deshalb müssen wir weiter intensiv darüber nachdenken, wie sie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verändert – und wie wir mit unserer Kreation umgehen." Für die Philosophie ist es eine Chance, ihr verstaubtes Image abzulegen. Denn neue Ideen stammen immer noch vom Menschen selbst.
Einen schönen Abend wünscht,
Ihre Lina Paulitsch
Der Roman "Klara und die Sonne" (2021) von Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro erzählt aus der Perspektive eines Roboters. Der japanisch-britische Schriftsteller schildert eine nahe Zukunft, in der Kinder genmanipuliert werden, um leistungsfähiger zu sein. Roboter übernehmen die Rolle von Kindermädchen, Klara wurde als Aufpasserin programmiert. Klingt nach Dystopie, seiner Erzählerin begegnet der Autor aber positiv. Roboter, so das hoffnungsvolle Resümee, sind anfällig für das Gute – wie der Mensch.
Dass Künstliche Intelligenz doch ein Bewusstsein haben kann, glauben einige Menschen. Etwa der Google-Programmierer Blake Lemoine. In diesem beeindruckenden Longread in der ZEIT erzählt er von seiner KI LaMDA, für die ihn Google feuerte.
Warum boomen sogenannte "immersive" Ausstellungen? Dieser Frage ist mein Kollege Matthias Dusini nachgegangen und tauchte ein in kitschige Kommerz-Events, etwa "Monets Welt" und Banksys Graffiti-Kunst. Sein Fazit: Den Trend zum Pomp gibt es auch in klassischen Museen.
Winterspaß rund um Wien
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