FPÖ in Kabul: Die gescheiterte Gefangenenbefreiung - FALTER.maily #1204
Von Wien nach Istanbul und dann weiter mit der afghanischen "Kam Air", einer Fluglinie, die aus Sicherheitsgründen in der EU nicht ...
Gestern Abend war ich im Kino, im Gartenbau, um genau zu sein. Mein Kollege Gerhard Stöger hatte mir eine Karte angeboten, für das Kürzestfilmfestival, das heuer zum siebten Jahr über die Bühne ging. "In Zeiten der kurzen Aufmerksamkeitsspanne", fügte Gerhard erklärend hinzu.
Der Clou des Festivals: Jedes eingereichte Werk darf maximal zwölf Sekunden dauern. Trotzdem sind es Filme, sie haben also einen narrativen Bogen. Künstlerisch ist das nicht minder herausfordernd als ein dreistündiger Blockbuster: Pointiert muss man sein, damit in den Clips, kaum länger als einen Augenblick, auch etwas geschieht.
In der Jury des Kürzestfilmfestivals saßen das Kabarett-Duo Maschek, die Jungregisseurin Jasmin Baumgartner und Martina Genetti vom Filmfestival Youki. Jeder Platz des Gartenbaukinos war belegt, tosender Jubel und gute Stimmung im Saal (auch dank gratis Whiskey-Shots davor). 100 Kürzestfilme wurden gezeigt, geordnet nach thematischen Kategorien wie "Geheim", "Geld" oder "Liebe".
Dass die Veranstaltung mit Augenzwinkern getaktet war, zeigte schon die Moderation. Betont offiziös trat ein Mann mit Anzug und Fliege auf die Bühne. "Wer hat schon Lust, lange zu warten? Wir nicht!", so das Motto des Abend. Eine "Originalcoverband" deutschte dann Tina Turners "Simply the Best" ein und versprühte Schlager-Après-Ski-Flair. Dieses Festival, so dämmerte es mir, nimmt sich selbst nicht ganz so ernst.
Das passte auch zu den Filmen. Witz, Humor und Ironie waren die Essenz der meisten Beiträge. Zum Beispiel jener von Ron Feldman. "Opa, wirst du mich noch lieben, wenn du im Himmel bist?", fragt ein jugendliches Mädchen einen alten bettlägerigen Mann. Der setzt sich auf, schaut sie an und sagte: "Sog i ned!" Sehr lustig, ohne dass man genau versteht wieso.
Das Repertoire erinnerte mich an die Video-Apps TikTok und Vine. Letztere wurde vor zehn Jahren gegründet und kreierte einen ganz eigenen, massenprägenden Internet-Humor. Vine veränderte das Internet für immer, schrieb etwa die New York Times. Memes – satirische Bilder, Cartoons oder Videos – wurden dort kultiviert und etablierten bestimmte Inside Jokes der Millenial-Generation.
Berühmtes Beispiel ist etwa "Free Shavacado", wo eine Frau "Fresh Avocado" falsch betont ausspricht. Oder "Merry Chrysler" und "Road Work Ahead". Die kurzen Videos wurden zu viralen Ohrwürmern. Und wie das so ist bei Insidern, entstand eine magische Geheimsprache der Internet-Community: Nur wer das Vine kennt, versteht auch den Witz – ein zwischenmenschlicher magic moment.
Vine ging trotz 200 Millionen Nutzern in Konkurs, heute bietet die App TikTok ähnliche Dienste an. Heimische Kabarettistinnen wie Toxische Pommes oder Satansbratan spezialisieren sich auf kurze knackige Pointen und sind damit höchst erfolgreich. Sogar Musiker sollten heutzutage humorbegabt sein, um sich mit Klicks und Likes zu vermarkten.
Beim Kürzestfilmfestival brillierten gerade amateurhaft gedrehte Clips. Von der Jury zum Sieger gekürt wurde "Geschwisterliebe": Ein Bub schießt mit Spielzeugpistole auf ein anderes Kind, beide im Rangerkostüm. "Daneben", erwidert der andere. "Ich hab extra daneben geschossen", sagt der Bub. "Warum denn?" – "Weil du mein Bruder bist." Cowboys ganz klein, jedenfalls Meme-tauglich.
Ein pointenreiches Wochenende wünscht,
Ihre Lina Paulitsch
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