Hitze-Inselhopping: Wo sich die Stadt besonders stark aufheizt - FALTER.morgen #113

Tropen-Spezialausgabe: Wo heizt sich die Stadt besonders stark auf? >> Wie erkenne ich eine klimatisierte Bim? >> Und wie geht's den Fiakerpferden bei über 30 Grad? >> Heute kommt das Urteil im Prozess gegen Heinz-Christian Strache – was Sie über den Fall wissen müssen >> Thurnher kocht Salatsuppe mit Lachs
Wetterkritik: Wohltemperiert, wie das Klavier von Johann Sebastian Bach. Kühle Luft lässt die Temperaturen auf unter 27 Grad sinken; am Wochenende dann ruhiges, nicht mehr ganz so heißes Sommerwetter wie vergangene Woche.
Guten Morgen,
wenn die Wettervorhersage recht behalten hat, dann sind Sie heute mit kühlem Kopf aufgewacht. Eine Kaltfront sorgt heute für deutlich angenehmere Temperaturen als die brütend heißen 35 Grad von gestern. Aber inzwischen wissen wir: Nach der Hitzewelle ist vor der Hitzewelle.
Und da die Frage, wie Städte fit für den Klimawandel gemacht werden können, inzwischen auch in Wien zum viel diskutierten Dauerthema geworden ist, haben wir uns gedacht – schauen wir doch einmal, ob bei neuen Bauprojekten Bedacht darauf genommen wird, dass es in den kommenden Jahren immer wärmer werden dürfte. Das Ergebnis, soviel jetzt schon, ist einigermaßen ernüchternd.
Auch sonst geht es heute viel um Hitze: Soraya Pechtl hat recherchiert, ob die Todesfälle bei Fiakerpferden etwas mit den hohen Temperaturen zu tun haben, und Emil Biller enthüllt drei nur Insidern bekannte Zeichen, an denen Sie erkennen, ob die nächste Bim eine Klimaanlage hat oder nicht.
Einen wohltemperierten Tag wünscht
Martin Staudinger

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Sillermakronen sind bei uns im Geschäft (Speisinger Straße 152, 1130 Wien) und im Online Shop erhältlich. Sie erreichen uns auch unter 01 886 26 96. Geliefert wir nicht nur in ganz Wien, sondern auch nach Brunn, Mödling, Wiener Neudorf und Perchtoldsdorf.
Hitze-Inselhopping
Eigentlich unverständlich, wie wenig Rücksicht bei neuen Bauprojekten auf die ständig steigenden Temparaturen genommen wird.
Wir beginnen unser Hitze-Inselhopping im 12. Bezirk. In der Nähe der U6-Station Schöpfwerk hat dort gerade eine Supermarktkette eine neue Filiale samt großzügigem Parkplatz eröffnet. Abgesehen von einer schmalen Zone am Rand ist Beschattung dort nicht einmal vorgesehen – ein paar handtuchgroße Rasenflächen müssen reichen, für Bäume gibt es keinen Platz. Entsprechend stark heizt sich der Asphalt auf. Unser Laser-Thermometer misst bereits knapp vor Mittag mehr als 50 Grad Bodentemperatur.

11:45 Uhr, Parkplatz einer neuen Supermarktfiliale im 12. Bezirk © FALTER/Staudinger
Weiter geht's ins Sonnwendviertel, das nahe des neuen Hauptbahnhofs aus dem Boden gestampft wurde. Sein grünes Herz sollte eigentlich der Helmut-Zilk-Park (benannt nach dem legendären Bürgermeister, der Wien zwischen 1984 und 1994 mehr oder weniger im Alleingang regierte) sein – dieser präsentiert sich aber als struppige Rasenfläche, auf der ein paar fußballspielende Kids der Mittagssonne trotzen. Viele Alternativen dazu, ständig in Bewegung zu bleiben, haben sie auch nicht: Das Thermometer misst auf den Geräten des Spielplatzes am Rand der Wiese knapp 54 Grad.

12:45, Helmut-Zilk-Park im Sonnwendviertel © FALTER/Staudinger
Eine Dreiviertelstunde später am anderen Ende Wiens, in der Seestadt: Die Promenade, die sich durch das neue Viertel zieht, liegt in der prallen Mittagssonne. Bäume wurden zwar gepflanzt – aber so wenige, dass sie auch in ausgewachsenem Zustand, also in ein paar Jahrzehnten, keine schattige Allee ergeben werden. Stattdessen: Viel Asphalt und eine Bodentemperatur von mehr als 54 Grad.

13:30, Seestadt © FALTER/Staudinger
Also zweimal um die Ecke und zum See, der dem Neubaugebiet seinen Namen gegeben hat. Die Wasserfläche glitzert so einladend, dass man am liebsten sofort hineinspringen würde – allerdings gibt es auch hier nicht genügend Schatten, der zum Bleiben einladen würde. Auch nicht rund um die Freizeitgeräte, die hier aufgestellt wurden. Am Boden unter einem Klettergerüst misst das Thermometer mehr als 56 Grad Celsius.

13:45, Seestadt © FALTER/Staudinger
Und das, obwohl es erst Mittag ist. Erfahrungsgemäß heizt sich der Boden und damit die bodennahe Luft gegen Abend hin noch mehr auf.
Dass es schwierig ist, bestehende Bauten im verdichteten Stadtgebiet an die neue Hitzewelt anzupassen: tausend Rosen! Dass aber bei neuen Projekten oft wenig Bedacht auf die Erfordernisse des Klimawandels genommen wird, überrascht doch einigermaßen.
Interessante Nebenbeobachtung auf dem Weg durch die Stadt: In der Quellenstraße im 10. Bezirk – laut Wiener Hitzekarte eine besonders stark von hohen Temperaturen betroffene Gegend – ist es sogar zu Mittag vergleichsweise gut auszuhalten: Hier sorgen alte Bäume für angenehme Kühle und Bodentemperaturen um die 30 Grad.
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Recherche

Heißes Pflaster
In den vergangenen Wochen sind in der Innenstadt zwei Fiakerpferde tot umgefallen. Braucht es für die Tiere Hitzeferien? Oder soll das Kutschergewerbe überhaupt verboten werden, wie Tierschützer fordern?
Die Sonne scheint auf den Betonboden vor dem Stephansplatz. Es hat 31 Grad. Die beiden Fiakerpferde Figaro und Valerio, die täglich über das heiße Kopfsteinpflaster traben, pausieren im Schatten der Domkirche und kühlen ihre Hufe in den Resten des Wassers, mit denen Kutscher Markus gerade ihre Beine abgespritzt hat.
Erst am Freitag ist am Michaelerplatz bei 31 Grad ein Fiakerpferd zusammengebrochen und gestorben. „Fiaker-Drama: Schon wieder ist ein Pferd kollabiert”, titelte der Boulevard. Der Verein gegen Tierfabriken schlug Alarm: „Wie viele Fiakerpferde müssen noch elend zugrunde gehen, bis die Politik endlich handelt?” Vor einem Monat war in Wien ein Fiakerpferd an einem Aortenriss gestorben. Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorsky hat erst vor ein paar Tagen angekündigt, Fiakerpferden ab 30 Grad hitzefrei geben zu wollen – und nicht erst ab 35 Grad, wie es derzeit der Fall ist. Aber wie gerechtfertigt ist die Aufregung? Und wie geht es den Pferden bei der Hitze wirklich?

Figaro und Valerio im Schatten der Stephanskirche © FALTER/Pechtl
„Dass zwei Tiere so kurz hintereinander gestorben sind, ist ein blöder Zufall. Es waren zwei medizinisch völlig unterschiedliche Ursachen, in zwei unterschiedlichen Betrieben. Die hatten mit der Temperatur überhaupt nichts zu tun. Das Pferd, das am Michaelerplatz gestorben ist, hatte eine seltene Stoffwechselentgleisung. Früher wurde das auch Feiertagskrankheit genannt, weil das immer aufgetreten ist, wenn das Tier nach einer Phase des Nichtstuns wieder zu gehen beginnt”, sagt Tierärztin Isabella Copar, die auch zwei Fiakerbetriebe in Wien betreut. Dass es den Pferden gut geht, bestätigt auch das Wiener Veterinär- und Tierschutzamt, das die Fiaker regelmäßig kontrolliert.
2008 hat sich die Veterinärmedizinische Universität in Wien im Auftrag der Tierschutz-Ombudsstelle den Zustand der Tiere während der heißen Monate angesehen. Die Studienautoren kamen zu dem Ergebnis, dass die Pferde Temperaturen in einem typischen Wiener Sommer ganz gut aushalten. „Hitzestress, in Form einer Überforderung des thermoregulatorischen Systems im Pferd, wurde in keiner der annähernd 400 Messungen an den Tieren festgestellt”, heißt es in dem Papier.
Aber in der Stadt wird es immer heißer. 2008 gab es insgesamt nur acht Hitzetage mit mehr als 30 Grad (laut Studie eine kritische Obergrenze) – 2020 waren es bereits 21.
„Diese Obergrenze bezieht sich auf Höchstleistungen. Aus veterinärmedizinischer Sicht machen die Fiakerpferde aber die natürlichste Bewegung überhaupt: Sie gehen über viele Stunden im Schritt, kurze Strecken auch einmal im Trab und haben dazwischen viele Ruhephasen. Das ist für die Tiere nicht übermäßig anstrengend”, sagt Copar.
Nicht ganz so optimistisch sieht das Tierarzt Rudolf Winkelmayer: „Die Pferdehaltung in der Stadt ist grundsätzlich schwierig. Die Umgebung entspricht nicht den physiologischen Bedürfnissen der Tiere, und die Fiaker sind auch nicht mehr zeitgemäß. Ich will den Fahrern nicht das Geschäftsmodell streitig machen, aber man soll doch lieber Elektrofahrzeuge verwenden.”
Für Copar ist ein Fahrverbot bei 30 Grad jedenfalls nicht notwendig. „Das ist quasi ein Berufsverbot. Es wäre aber wünschenswert, wenn sich die Stadt Wien endlich klar deklariert, ob sie die Fiaker in der Stadt haben will oder nicht. Dann könnte man auch mehr Sonnenständer und Wassertröge beschaffen”, sagt die Tierärztin. Sie will demnächst den Zustand der Fiakerpferde während der heißen Sommermonate in einer weitere Studie unter die Lupe nehmen. Von der Tierschutz-Ombudsstelle ist derzeit keine weitere Erhebung geplant.
Frage Des Tages
Wie erkenne ich vor dem Einsteigen, ob meine Bim eine Klimaanlage hat?
Es ist heiß, so heiß! Sie stehen an der Haltestelle und warten auf die Straßenbahn – in der Hoffnung auf eine klimatisierte Garnitur, die zwischendurch ein bisschen Abkühlung von der brütenden Hitze verspricht. Aber woran erkennen Sie, ob die einfahrende Bim eine Klimaanlage hat?
Wenn es ein altes Hochflur-Fahrzeug ist, ganz klar: Wenn möglich, lieber nicht einsteigen – die haben nämlich überhaupt keine!
Bei den neuen „Flexity”-Garnituren, von denen erst sehr wenige ihre Runden drehen, können Sie die Fahrt sorglos antreten und genießen – sie sind allesamt mit Klimaanlage ausgestattet.
Tricky wird es hingegen bei dem Standardmodell, dem ULF – da gibt es solche und solche.

Klimatisierte Bim, erkennbar an den runden Scheinwerfern, den fehlenden Lüftungskiemen und den gelben Haltestangen © FALTER/Biller
Wie hält man die kühlen und die heißen ULFs nun auseinander? Achten Sie auf die Leuchten und Blinker vorne: Sind diese rund, nichts wie hinein. Wenn Sie hingegen an den Seiten etwas bösartig aussehende Lüftungskiemen oder Schiebefenster erkennen, ist das kein gutes Zeichen. Ein wichtiges Signal ist auch die Farbe der Haltestangen: Sind sie im ganzen Fahrzeug gelb, ist das ein Zeichen für Klimatisierung; sind sie hingegen grau, bedeuten das eher Schwitzen (wobei diese Einordnung laut Wiener Linien inzwischen nicht mehr ganz zutreffend ist).
Stadtnachrichten
Morgens um halb neun staut es sich auf der Wiedner Hauptstraße beim Karlsplatz. Nicht nur die Autofahrer stehen Schlange, auch dutzende Radler reihen sich hintereinander auf. Laut einer aktuellen Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind im Juli und August doppelt so viele Velozipedisten unterwegs wie im Schnitt der restlichen Monate. „Der Ausbau und die Verbesserung der Rad-Infrastruktur hält mit dem Tempo der Zunahme der Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer nicht mit. Deshalb ist es wichtig, dass neben dauerhaften Verbesserungen die Rad-Infrastruktur bei Bedarf auch temporär erweitert wird", sagt Christian Gratzer vom VCÖ – etwa durch Pop-up-Radwege.

Im Juli 2020 hat der VCÖ in Wien 1,25 Millionen Radfahrende gezählt © FALTER/Pechtl
In den Sommermonaten werden auch besonders viele Räder geklaut. Im Jahr 2020 waren es insgesamt 7000, die Dunkelziffer dürfte weit höher sein. Florian Holzer hat sich im aktuellen Falter angeschaut, wer hinter den Diebstählen steckt, welche Maßnahmen die Stadt Wien und die Polizei dagegen setzen (oder eben nicht) und wie Sie ihr Rad schützen können.
Die Stadt Wien hat aufgrund der anhaltenden Hitze ein Grillverbot erlassen. Es gilt auf allen öffentlichen Grillplätzen und Grillzonen. Grillen in privaten Gärten bleibt erlaubt, sofern es nicht in Waldnähe stattfindet. Im Wald zusätzlich verboten sind das Rauchen, das Hantieren mit offenem Feuer und jegliches Entzünden von Feuer. Die Einhaltung des Grillverbots wird laut Stadt Wien von unterschiedlichen Magistratsabteilungen streng kontrolliert und erst nach nachhaltigen Regenschauern wieder aufgehoben.
Vor Gericht

Fünf Dinge, die Sie über den Strache-Prozess wissen müssen
Wenn alles nach Plan läuft wird es heute ein Urteil im Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geben. Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen rund um diesen Prozess zusammengetragen.
Was wird Strache vorgeworfen?
Bestechlichkeit. Im Raum stehen eine Spende über 10.000 Euro sowie eine Urlaubseinladung durch den Privatklinikbesitzer Walter Grubmüller, wofür Strache im Gegenzug eine Gesetzesänderung vorangetrieben und umgesetzt haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Wer ist Walter Grubmüller?
Walter Grubmüller wurde als erfolgreicher Rennfahrer und Gründer der Wettbürokette Admiral bekannt. Durch den Aufbau und Verkauf einer großen Sportwettenterminal-Firma in England verdiente er Millionen. Dieses Geld investierte er dann in den Kauf der Privatklinik Währing, die auf sein Drängen hin in den sogenannten Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds (PRIKRAF) des Bundes aufgenommen werden sollte.

Heinz-Christian Strache und Walter Grubmüller im Schwurgerichtssaal im Wiener Straflandesgericht © APA/HERBERT NEUBAUER
Was ist der PRIKRAF?
Über den PRIKRAF werden Kassenleistungen von Privatkliniken finanziert. Eine Aufnahme in diesen Fonds bringt den Vorteil, dass Patientinnen die Leistungen direkt abrechnen können, wodurch für sie eine Behandlung dort interessanter wird.
Welche spannenden Erkenntnisse brachte der Prozess bisher?
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stieß auf eine weitere Spende Grubmüllers an die FPÖ in Höhe von über 2000 Euro, die schon 2016 erfolgte. Diese wurde von Grubmüller selbst und durch einen Kontoauszug bestätigt. Das ist insofern brisant, als Grubmüller die 10.000-Euro-Spende 2017 als einmalige Wahlkampfzuwendung deklarierte und damit laut Eigenaussage ein Zeichen gegen seine Partei, die SPÖ, setzen wollte (Grubmüller war 40 Jahre lang SPÖ-Mitglied).
Was droht Strache im Falle einer Verurteilung?
Strache drohen im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Die Oberstaatsanwältin hatte am Dienstag von einer „schwerwiegenden Straftat” gesprochen. Strache und Grubmüller plädierten auf „nicht schuldig”.
Wir Schicken Dich Da Raus
Heute schicken wir Sie zum letzten Mal zu einem spannenden Wiener „Heisl” – und hoffen, dass Sie diese Woche mindestens genauso viel von den skurrilsten stillen Örtchen Wiens mitnehmen konnten, wie wir (nur im übertragenen Sinne natürlich): Vielleicht denken Sie ja das nächste Mal daran, wenn die Blase drückt!
Heute: Die Toilette im japanischen Kultur- und Informationszentrum
Sie haben sicher schon von den Toiletten mit eingebautem Bidet (für die jüngeren Leserinnen und Leser: eine Wasserspülung für den Po) gehört, das nach dem Geschäft ausfährt und die klopapierlose Reinigung übernimmt. Genau so etwas gibt es im japanischen Kultur- und Informationszentrum am Ring in der Nähe vom Schottentor.
Da dieses Zentrum Teil der japanischen Botschaft ist, müssen Sie zwar zuerst durch einen Sicherheitscheck, aber dann können Sie sich eingehend über die japanische Kultur informieren, Ausstellungen und Workshops besuchen oder eben dieses besondere Klo benützen. Aktuell wird aufgrund der Corona-Situation um Voranmeldung gebeten. Die Highlights beim Stuhlgang: beheizte Klomuschel, Bidetfunktion für vorne und hinten, zum Abschluss eine angenehme Trocknung. (Emil Biller)

Hier befindet sich das japanische Kultur- und Informationszentrum mit einem besonders funktionalen Klo © Stadt Wien - ViennaGIS
Hinkommen: Über den Verkehrsknotenpunkt Schottentor (hier reinzoomen)
Wochenend Events

Freitag, 9.7.
Das 15. Donaukanaltreiben findet heuer ausnahmsweise nicht gebündelt an einem Wochenende, sondern verteilt über den Sommer statt. Von Juli bis September locken diverse Konzerte und Partys in unterschiedliche Locations entlang des Donaukanals. Heute etwa zu Maraskino und Klitclique, die bei ihren Auftritten im Werk elektronischen Pop und kunstigen Rap kredenzen. (Barbara Fuchs)
Das Werk, 19.00
Samstag 10.7.
Party like it’s 2019: Seit gestern verwandelt die Club-Schiene des Kultursommer Wien den Lagerplatz der MA 28 direkt bei der Donaustadtbrücke in eine Outdoor-Tanzfläche. An insgesamt zwölf Abenden legen DJs aus unterschiedlichen Genres auf. Los geht es immer um 18 Uhr, der Eintritt beträgt zehn Euro, die man aber in Form eines Gastrogutscheins wieder zurückbekommt. Der Beton-Tanzboden zwischen schweren Geräten verspricht Industrial-Rave-Feeling – heute mit Musik der Geschmacksrichtungen Garage, Jungle und Ghettotechno. (Barbara Fuchs)
Lagerplatz der MA 28 - Donaustadtbrücke, 18.00
Sonntag, 11.7.
Die Kindertheater-Performance „La Pirata“ bringt romantische Fantasien, Freiheit und Abenteuer, Gänsehaut und große Wellen auf die Bühne. Es geht um den Mut, für die eigenen Ideen einzustehen. Großes Highlight ist das Bühnenbild, das durch ein seichtes Wasserbecken mit echtem Wasser drin fasziniert. Ab sechs Jahren geeignet. Gespielt wird im Rahmen des Kultursommer Wien, der Eintritt ist frei. (Martin Pesl)
Seepark Aspern, 10.30
Buchtipps
Mieze Medusa: Du bist dran
Als heimischer Poetry-Slam-Star weiß Mieze Medusa, dass man sein Publikum gewinnen muss. „Wie bringt man die Leute zum Träumen?“, fragt die 18-jährige Agnesa, der größte Beyoncé-Fan, den man sich nur vorstellen kann, gleich im zweiten Satz des Romans „Du bist dran“. Die Antwort, die sie selbst darauf gibt: „Man streicht die Wände weiß und hängt ein Fischernetz an die Decke.“
Agnesa wurde in Ottakring geboren und hat eine griechische Großmutter. Sie hilft manchmal im Poseidon aus. Am liebsten in der Küche: „Erstens muss ich dort den Bauch nicht einziehen.“ Und zweitens kann man auf Tripadvisor über das Lokal lesen: „Essen top, Service verbesserungswürdig“ … (Karin Cerny)
Die gesamten Rezensionen und mehr über das Buch unter faltershop.at
Thurnhers Freitagsrezept
Salatsuppe mit Alpenlachs

© Irena Rosc
Die Kombination klingt etwas ungewöhnlich, ich gebe es zu. Aus Salat macht man selten Suppe, und der Lachs schwimmt nicht im Alpensee. Letzteres ist als Vorurteil entkräftet, seit die tüchtigen Brauchls den Lachs in österreichischen Gewässern züchten. Die Salatsuppe wiederum ist eine Kreation des deutschen Kochs Johannes King; ich mache sie allerdings, anders als er, nicht auf Speckbasis – so taugt das ganze Gericht auch für Vegetarier, wenn sie den Lachs weglassen, was ich nie täte. Der Kopfsalat wird zur Suppe, indem man ihn entsaftet; falls kein Entsafter zur Hand ist, kann man den Salat auch mixen: Man schneidet ihn klein und gibt etwas Gemüsesuppe dazu. Überhaupt empfehle ich Ihnen, mit gemixtem Kopfsalat zu experimentieren. Er ergibt in unterschiedlicher Konsistenz (verdünnt oder verdickt) feine Cremen, die sich als überraschende Beilage zu allem eignen, zu dem Sie grünen Salat servieren würden.
Es versteht sich wohl von selbst, dass wir nur frische Salatblätter nehmen und die Strünke entfernen. Über die Vorteile des Lachses brauchen wir uns hier nicht extra auszulassen, der Witz liegt in der Kombination und im verblüffenden Effekt. Man braucht dazu natürlich einen Anrichte- oder Dessertring. Oder man ist so kreativ wie Irena, die die Türmchen auf unserem Foto schuf, und nimmt einen Keksausstecher.
Wie auch immer. Man schneidet festkochende Erdäpfel in dünne Scheibchen, sticht sie aus und kocht sie in wenig Salzwasser bissfest. Vorsicht, das geht ziemlich schnell! Dann sticht man ebensolche Formen aus den Räucherlachsscheiben und schichtet alles auf. Oder man legt eine Schicht Erdäpfelscheiben in den Anrichtering, darauf eine Schicht Lachstatar, darauf Erdäpfel und Lachs. Das Ganze mit einer Schicht Lachskaviar abschließen, dann den Ring vorsichtig herunterheben und heiße Suppe rundum gießen – schmeckt prima, sieht nach was aus und ist auch noch gesund.
Zutaten und Zubereitung finden Sie hier.
Der Text stammt aus dem Buch „Thurnher auf Rezept" von Irena Rosc und Armin Thurnher (Falter Verlag, 192 Seiten, 29,90 Euro). Erhältlich unter faltershop.at

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