Niederösterreich-Wahl: Das Grauen der Schwarzen - FALTER.morgen #489

Versendet am 16.01.2023

Ende Jänner wählt Niederösterreich – und die FPÖ nimmt dabei Kurs auf Platz 2. Das könnte auch Auswirkungen auf die Politik in Wien und im Bund haben >> Kinderporno-Vorwürfe gegen Burgschauspieler >> Grätzelrundgang im Felberviertel

Wetterkritik: In den Alpen liegt wieder Schnee, die Temperaturen sinken landesweit. So gehört es sich für den Winter. Aber Wien ist bekanntlich anders. In der Hauptstadt bleibt's heute mit 4 bis 6 Grad weiterhin zu warm.


Guten Morgen!

Wahlen in autokratisch angehauchten Nachbarländern sind immer so eine Sache: Man schaut besorgt über die Grenze, bangt mit der Opposition und fragt sich, ob das Ergebnis Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen hat.

Nein, die Rede ist nicht von Ungarn, sondern von Niederösterreich, von dem Wien ja bekanntlich vollständig umzingelt ist. Und das macht die dort Ende Jänner stattfindenden Landtagswahlen umso bedeutsamer.

„Autokratisch angehaucht“ soll übrigens beileibe kein Affront gegen unsere vielen Leserinnen und Leser jenseits der Stadtgrenze sein – ganz im Gegenteil: Ihren Mails entnehmen wir ja, dass viele gerade aus Frust über die politischen Zustände in Niederösterreich a.k.a. Hannistan den FALTER.morgen und/oder den FALTER abonniert haben. Falls jetzt jemand „Und das rote Wien, bitte?“ ruft: Über den hiesigen Feudalismus schreiben wir eh oft genug. Aber Niederösterreich ist diesbezüglich konkurrenzlos, das werden wir im Lauf der Woche noch ausführen, versprochen!

Momentan deutet jedenfalls alles darauf hin, dass es bei der Wahl am 29. Jänner ordentlich rumpeln wird. Wenn die Meinungsforscher recht behalten, wird die ÖVP zum ersten Mal seit 20 Jahren die absolute Mandatsmehrheit verlieren. Jüngste Umfragen von „Unique Research“ für heute und ATV sehen die Schwarzen an der 40-Prozent-Marke, jedenfalls aber unter 45 Prozent.

Aber eigentlich noch bedeutsamer als das (die ÖVP könnte ihre Regierungsmehrheit nämlich wohl trotzdem halten) ist eine anderer Prognose: Für die Blauen scheinen 25 Prozent und damit Platz 2 vor der SPÖ realistisch. Der Politikanalytiker Thomas Hofer geht davon aus, dass das nicht folgenlos für die Roten bleiben würde. „Auf Bundesebene würde wohl die Führungsdebatte um Pamela Rendi-Wagner und Hans-Peter Doskolzil wieder aufflammen. Und in Wien würde Bürgermeister Michael Ludwig, der ja ursprünglich kein wirklicher Linksausleger ist, sehr genau schauen, warum die FPÖ die SPÖ überholt hat – und thematisch seine Schlüsse daraus ziehen.“ Auch, um zu verhindern, dass die schwächelnden Hauptstadt-Blauen vom Momentum ihrer Parteifreunde in Niederösterreich profitieren können.

Wir werden in den kommenden Wochen daher vermehrt über die Stadtgrenze blicken. Den Anfang macht meine Kollegin Soraya Pechtl mit ein paar Zahlen zum Verhältnis zwischen Wien und Niederösterreich bzw. deren Bewohnern (wobei die Identitäten im Speckgürtel ja vielfach ineinander verschwimmen). Im Lauf der Woche wirds dann aber, ich habe es bereits angedeutet, ernst: Falls Sie noch kein 4-Wochen-Testabo haben, ist jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, eines abzuschließen – Sie werden es nicht bereuen.

Außerdem heute noch: Die Kinderporno-Vorwürfe gegen den Burgschauspieler Florian Teichtmeister. Und ein Grätzelrundgang mit Florian Holzer im Felberviertel hinter dem Westbahnhof.

Einen schönen Tag und eine angenehme Woche wünscht

Martin Staudinger


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Niederösterreich und wir

Zahlen, Daten und Fakten zum Verhältnis zwischen Wien und seinem Nachbarbundesland.

von Soraya Pechtl

Unser Nachbarbundesland wählt am 29. Jänner eine neue Regierung. Und die Parteien trommeln nicht nur dort ziemlich laut, auch in der Bundeshauptstadt hängen zahlreiche Wahlplakate. Das kommt nicht von ungefähr: Die Bewohner des Speckgürtels und die Pendler spielen bei der Entscheidung der Wahl eine entscheidende Rolle. Und überhaupt sind sich Wien und St. Pölten ziemlich nahe. Nicht nur geografisch ...

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einer Landeshauptleute-Konferenz im Dezember 2022 © APA/GEORG HOCHMUTH

Wien, niederösterreichische Hauptstadt 

Obwohl Wien und Niederösterreich seit 1922 eigenständige Bundesländer sind, blieb Wien bis 1986 Zentrum der niederösterreichischen Landespolitik. Erst nach einer Volksbefragung Mitte der 1980er-Jahre wurde St. Pölten zur Hauptstadt. Der niederösterreichische Landtag und die Landesregierung tagten allerdings noch bis 1997 im Landhaus (heute Palais Niederösterreich) in der Herrengasse im 1. Bezirk. Quelle: Wien Geschichte Wiki

Einseitige Liebe

Die Liebe der Wiener zu den Niederösterreichern ist einseitig. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts OGM aus dem Jahr 2020 mögen zwar acht von zehn Wienern die Niederösterreicher, sieben von zehn könnten sich sogar vorstellen, im Nachbarbundesland zu wohnen oder zu arbeiten. Umgekehrt findet aber nicht einmal die Hälfte der Niederösterreicher die Wiener sympathisch. Und nur 58 Prozent würden in Wien wohnen oder arbeiten wollen. Viele verschlägt es aber trotzdem in die Hauptstadt (siehe nächster Punkt). Quelle: OGM 

Stadt-Land-Flucht

Die meisten Binnenmigranten in Wien kommen aus Niederösterreich. 16.774 Personen übersiedelten im Jahr 2019 von dort in die Hauptstadt. Das ist rund die Hälfte aller Zuzüge aus den Bundesländern. Noch mehr Wiener ziehen aber nach Niederösterreich. 2019 waren es 24.031, die meisten verschlug es nach Schwechat (1.228), Klosterneuburg (942) und Wiener Neustadt (595). Und die Stadtflucht hat sich während der Pandemie noch verstärkt. 2020 haben mehr Menschen Wien verlassen als zugezogen sind. Quelle: Integrationsmonitor Stadt Wien

Pendelbewegungen

Jeder vierte berufstätige Niederösterreicher arbeitet in Wien. Das sind rund 158.000 Menschen (etwa 86 Prozent aller niederösterreichischen Pendler und rund 60 Prozent aller Einpendler nach Wien), die täglich in die Hauptstadt fahren. Umgekehrt arbeiten nur 67.800 Wiener in Niederösterreich, also knapp acht Prozent der berufstätigen Wiener. Quelle: Pendleranalyse 2019 Arbeiterkammer NÖ

Laut dem Wiener Standortanwalt Alexander Biach ist Wiens Wirtschaft von den Pendlern abhängig. Sie tragen rund 26 Milliarden Euro zum Wiener Bruttoregionalprodukt bei. Quelle: Wirtschaftskammer Wien 2021

Gut im Zug

Acht S-Bahnlinien verkehren täglich zwischen Wien und Niederösterreich. Die Badner Bahn fährt alle 7 bis 15 Minuten von der Wiener Oper bis zum Josefsplatz in Baden. Und ab 2025 soll die Straßenbahnlinie 72 den Bezirk Simmering mit dem niederösterreichischen Schwechat verbinden.

Gut zu Fuß

Um nach Niederösterreich zu kommen, müssen Sie aber nicht ins Auto oder den Zug steigen. Einige der zwölf Wiener Stadtwanderwege führen Sie sehr nah an und teilweise auch durch unser Nachbarbundesland (Nummer 1, 2, 3, 5 und 8 grenzen an). Wanderweg Nummer 6 führt Sie von Rodaun über den Maurer Wald bis nach Breitenfurt, Nummer 12 vom Frödenplatz in Favoriten bis nach Vösendorf. Wenn Ihnen die Lust auf Niederösterreich vergangen ist, raten wir zum urbanen Gemeindebau-Wanderweg (Nr. 11).


Vor Gericht

Am 8. Februar muss sich Burgtheater-Schauspieler Florian Teichtmeister vor Gericht verantworten. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei 22 Laptops, Handys und USB-Sticks, auf denen sich insgesamt 58.000 Dateien mit mutmaßlich kinderpornografischem Material befinden. Der Schauspieler soll auch selbst Minderjährige an Drehorten fotografiert haben. Laut seinem Anwalt Michael Rami ist Teichtmeister „voll geständig” und wird sich bei der Verhandlung schuldig bekennen.

Die Behörden ermitteln bereits eineinhalb Jahre in dem Fall. Am Freitag wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Wien Anklage gegen den Schauspieler erhoben hat. Das brachte auch das Burgtheater in Bedrängnis.

Bereits im September 2021 berichteten die Kronen Zeitung und der Standard über einen damals nicht namentlich genannten Schauspieler, der kinderpornografisches Material besessen sowie seine Ex-Freundin körperlich angegriffen und bedroht haben soll. Der Standard konfrontierte das Burgtheater mit seinen Recherchen. Aber für Teichtmeister hatte das offenbar keine Konsequenzen. Er blieb weiterhin Ensemble-Mitglied und spielte auch in mehreren Filmen und Fernsehserien. Burgtheater-Direktor Martin Kušej begründete dieses Vorgehen am Samstag gegenüber der APA so: Die Direktion habe Teichtmeister nach der Anfrage im Herbst 2021 zu einem Gespräch einbestellt und Erhebungen durchgeführt. „Diese Gespräche haben aber zu keinen Anhaltspunkten für die nunmehr gestandenen Taten geführt”, so Kušej. Teichtmeister habe damals seine Unschuld betont. Für eine vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses gebe es daher keine Grundlage. 

Das hat sich mit der nun vorliegenden Anklage geändert. Das Burgtheater hat Teichtmeister fristlos entlassen. Der ORF strahlt Filme und Serien, in denen er mitwirkt, nicht mehr aus.

Der Film „Corsage von Marie Kreutzer, in dem in dem Teichtmeister Kaiser Franz Joseph verkörpert, bleibt hingegen Kandidat für den diesjährigen Auslands-Oscar. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe haben die Produzenten und der Filmfachverband der Wirtschaftskammer am Wochenende beraten, wie sie mit der Oscar-Nominierung umgehen. Fachverbandsobmann Alexander Dumreicher-Ivanceanu kam zu dem Schluss: „Teichtmeister ist nicht ,Corsage', und seine Person ist von der herausragenden künstlerischen Leistung der Regisseurin Marie Kreutzer und dem Film selbst klar zu trennen."

Eine ausführliche Geschichte über den Fall und seine Hintergründe lesen Sie am Mittwoch im gedruckten FALTER.


Stadtnachrichten

Zeitweise reichte die Warteschlange um das halbe Haus: 25.000 Menschen nutzten am Wochenende die Gelegenheit, das Parlament zu besichtigen, das nach fünf Jahren Umbau wieder den politischen Betrieb aufnimmt.

© FALTER/Staudinger

Der Andrang war so groß, dass sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Öffnungszeiten um zwei Stunden verlängert werden mussten. Wer die Tage der offenen Tür im analogen Leben verpasst hat, kann sich auf der ebenfalls neu gestalteten Parlaments-Website einen Überblick verschaffen. Digital ausgeweitet und verbessert wurden übrigens auch die Möglichkeiten, auf die Datenbanken des Parlaments zuzugreifen. Hier geht es zu den Recherche-Tools der Homepage.


Wenn’s im Jänner schon so warm ist, können wir in den heutigen Stadtnachrichten guten Gewissens gen Sommer blicken. Anfang Juli findet in Wien wieder das Open-Air-Festival Kultursommer statt. Bis zum 27. Jänner können sich Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Kabarett, Literatur, Musik, Performance, Tanz, Theater und zeitgenössischer Zirkus noch mit ihren Projekten bewerben.


Die Vorortelinie (S45) wird im Sommer wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Betroffen ist die Strecke zwischen Hernals und Handelskai. Die Hauptsperre erfolgt vom 1. Juli bis 23. Juli. In dieser Zeit ist die gesamte Strecke nicht befahrbar. Vom 24. Juli bis 4. September wird dann die Strecke zwischen Hernals und Heiligenstadt gesperrt. 


Grätzelrundgang

Felberviertel

© ARGE KARTO

Die Felberstraße ist eine Zeitreise: Hier sieht es noch so aus, wie vor 40 Jahren ganz Wien aussah, zumindest im Jänner und bei ausfallendem Nebel. Aufklärung für Spätgeborene: Ganz Wien war damals kalt, grau und abweisend.

Wobei sich hier in den vergangenen fünf Jahren mehr zum Positiven entwickelte als in den 50 Jahren davor. Und da kann man den Umstand, dass es das Pulkautaler Weinhaus immer noch gibt, dazuzählen, denn selbstverständlich ist das nicht: Das uralte Gasthaus wurde zwar nicht gerade sensibel renoviert, behielt aber zumindest den alten Schriftzug und die Auflistung der gebotenen Speisen an der Fassade bei.

Im Restaurant in der Hotelkette Mercure hinterm Bahnhof wurde ordentlich umgeräumt, da hat Gerald Hackl nun ein zwar etwas retortenartiges, aber zumindest frisch und bunt wirkendes Westside draus gemacht, in dem er Streetfood aus aller Welt anbietet. Die Goldschlagstraße ist ein bisschen das freundliche Gegenteil der Felberstraße: verkehrsberuhigt, Volksschule, Allee, Radstraße und Konoba PescariaSeit gut 15 Jahren kochen die hier ganz ausgezeichnet dalmatinisch. Das Tuna ist ein neuer, auf schick getrimmter kleiner Edel-Döner, und dann ist da natürlich das Reich des Heinrich Weingartner: Billardmuseum, Billardwerkstatt, Billardschule und nicht zuletzt das Café Weingartner mit seinen drei Profitischen.

Den gesamten Grätzelrundgang von Florian Holzer lesen Sie hier.


Frage des Tages

Der 1987 erschienenen James-Bond-Film „Der Hauch des Todes“ wurde teilweise in Wien gedreht. Als welches – andere – Gebäude taucht die Volksoper darin auf?

1) Als Hotel, in dem James Bond eine Affäre hat

2) Als Opernhaus von Bratislava

3) Als Garage für den Aston Martin V8, das Spezialfahrzeug von Bond

Auflösung von Freitag: Unser Satellitenfoto zeigt den Ottakringer Platz und die Brauerei.

© Geoland


Event des Tages

Lisa Kiss

Literatur

Sein Job als Frontmann der Heavy-Metal-Band Iron Maiden hat Bruce Dickinson nie ausgefüllt, der exzessive Rock-’n’-Roll-Lebensstil blieb ihm fremd. Der Brite hat sich einem strengen Arbeitsethos verschrieben und betreibt in bandfreien Zeiten eine Reihe an anderen Tätigkeiten auf hohem Niveau.  Er erzählt auch gern Geschichten aus seinem bewegten Leben. Derzeit tourt er mit dem Spoken-Word-Programm „An Evening with Bruce Dickinson“, das auf seiner Autobiografie basiert. (Sebastian Fasthuber) 

Simm City Festsaal, 20.00


Buch

Martin Kordić: Jahre mit Martha

Jimmy heißt eigentlich Željko und wächst, umgeben von gigantischen Industrieanlagen, im deutschen Ludwigshafen auf. Seine Eltern sind Kroaten aus der Herzegowina, so wie jene von Martin Kordić. Trotzdem darf man den zweiten Roman des deutschen Autors nicht als Autobiografie lesen. Er erzählt die berückend schöne und tief traurige Beziehung Jimmys mit der um Jahrzehnte älteren Professorin Martha.

Liebes-, Migrations-,Bildungs- und Coming-of-Age-Geschichte verschränken sich so stimmig, wie es im echten Leben kaum passiert. Aber die Überzeugungskraft gelungener Kunst liegt ja gerade darin, das Konstruierte realistisch erscheinen zu lassen. Poetisch und philosophisch, mit gekonnt gesetzten Leerstellen und Verweisen auf die Dichterin Hertha Kräftner und den Popstar Michael Jackson schafft Kordić einen echten Lesegenuss. (Kirstin Breitenfellner)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at


Feedback

@ Straßenbahnblues” von Soraya Pechtl, FALTER.morgen #486

Das Interview mit Frau Reinagl hat mich sehr geärgert, da sie davon spricht „die Kirche im Dorf zu lassen“. Seit September fahre ich (wochentags) täglich mit den Linien 10 und 2 für Schule der Kinder und zur arbeit und retour. Wartezeit bis zu 20 Min sind wirklich keine Ausnahme, sondern manchmal fast die Regel. Ich fahre seit Jahrzehnten fast täglich mit den Öffis und so schlimm war es noch nie, und würde – wenn ich es mir leisten könnte – aufs Auto umsteigen. 

Charlotte Steindl


@ Zeitreise 2033, FALTER.morgen #480 - #484 

Die Serie mit den Jugendlichen ist tatsächlich überraschend. Die halten nicht an der Gegenwart fest, sondern sind in Gedanken schon ganz woanders. Sehr erfrischend, da wir sonst immer hören, dass sich alles nicht so schnell ändern lässt, was die nächste Generation noch merken wird. Die sieht das allerdings bereits heute anders. 

Roger Hackstock


@ „350 Tage Wartezeit. Warum sich die Einwanderungsbehörde MA 35 so schwertut, ihren Job zu machen” von Martin Staudinger, FALTER.morgen #485

Wie sehr die MA35 versagt, habe ich miterlebt. Es dauerte Monate und benötigte einen Umweg über die Slowakei, bis ein Freund seinen Notpass über die serbische Botschaft bekam. Die Behörde hatte wegen einer unbezahlten Verkehrsstrafe die Ersatzhaft durchgesetzt, die Papiere verloren, die Neuausstellung des Aufenthaltstitels dadurch verhindert, trotz Arbeitsstelle und Aufenthalt seit Jahrzehnten die Obdachlosigkeit und drohende Abschiebung provoziert. Nur durch Unterstützung des Neunerhauses und Freunden konnte ein neuer Pass in Serbien ausgestellt werden. Obwohl er einen Arbeitsplatz und Wohnsitz bei einer Freundin hat, ist der Krimi noch nicht zu Ende.

Josef Kerschbaum


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