Vergewaltigung und Machtmissbrauch: Wiener Techno-Szene im Zwielicht - FALTER.morgen #642
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Vergewaltigung, brutale Gewalt und Machtmissbrauch – schwere Vorwürfe gegen Größen der Wiener Club-Branche >> Die nervigsten Baustellen dieses Sommers >> Grundkurs Kochen: Kalte Suppe, Teil 2
Wetterkritik: Ich hoffe, Sie liegen heute an der Donau oder sonst wo am Wasser. Wenn nicht, rate ich Ihnen, das zu tun und blau zu machen und dies zu tun. Spätestens am Nachmittag hat es nämlich 35 Grad im Schatten. Einige Quellwolken könnten Gewitter bedeuten – im Großen und Ganzen dürfte es allerdings staubtrocken bleiben. Im Gegensatz zu Ihnen hoffentlich!
Guten Morgen!
Es sind heftige Vorwürfe, die sich derzeit in meinem Postfach beim FALTER.morgen sammeln. Sie betreffen eine Szene, in der wahrscheinlich auch manche von Ihnen unterwegs sind – Techno.
Begonnen hat alles vor zwei Wochen mit einem Aufruf von Frederika Ferková. Die Mitgründerin des Veranstaltungskollektivs Hausgemacht postete auf Instagram einen Aufruf: All jene, die sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch in der Clubbranche erlebt hätten, sollten ihr schreiben.
Daraufhin erhielt sie innerhalb kürzester Zeit rund 80 Nachrichten per Instagram und Mail. Mit Schilderungen von sexuellen Übergriffen, Schlägen und missbrauchten Autoritätsverhältnissen, denen die Absenderinnen selbst durch Chefs oder Kollegen ausgesetzt waren oder die sie an anderen beobachtet hatten. Ferková sagt: Die Frauen, die sich bei ihr melden, nennen häufig dieselben fünf mutmaßlichen Täter.
Inzwischen hat die Sache einen Hashtag: #TechnoMeToo – eine Abwandlung von #MeToo, der 2017 durch die Schauspielerin Alyssa Milano populär wurde. Der Standard und FM4 berichteten bereits. FALTER.morgen-Recherchen zeigen, wie schlimm die Vorwürfe sind. Und es trauen sich immer mehr Frauen zu sprechen. Vorsicht: Die Schilderungen, die gleich unten folgen, sind teilweise sehr explizit.
Danach listet meine Kollegin Soraya Pechtl noch die nervigsten Baustellen des Sommers 2023 auf. Da ist sicher eine dabei, über die Sie sich auch ärgern. Und bevor die aktuelle Hitzewelle (hoffentlich) bricht, haben wir im Grundkurs Kochen noch ein Rezept für kalte Suppe für Sie.
Eine schönes Wochenende wünscht
Daniela Krenn

VIENNA CALLING zeigt unbekannte Facetten der Wiener Kultur abseits des Mainstreams. Heraus kommt eine elektrisierende und poetische Annäherung an die Musik- und Kulturszene einer europäischen Metropole, in der sich die aktuellen Entwicklungen und Konflikte unserer Zeit abspielen.
Mit u.a.: Der Nino aus Wien, EsRAP , Lydia Haider, Voodoo Jürgens und Gutlauninger (eine Entdeckung!)
„Bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt”
Frauen klagen über Schläge, Machtmissbrauch und Übergriffen von DJs, Veranstaltern und Clubbesitzern. Die Anschuldigungen drehen sich häufig um dieselben fünf Männer. Sie zeigen, dass es sich hier um ein größeres Problem handelt, das lange verschwiegen wurde.
Er habe sie „ins Klo gedrängt” und ihr „den Schwanz in den Mund gedrückt”, erzählt eine Frau über einen Wiener Clubbesitzer. Über denselben Mann sagt ein früherer Mitarbeiter: „Oft habe ich am nächsten Tag gehört, dass er wieder Frauen angefasst hat.”
Beim Sex habe er sie „bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt”, berichtet eine andere Frau über einen Wiener Partyveranstalter. Einmal habe er ihr gesagt, er werde sie „schlagen, bis du nichts mehr hörst”. Beim Sex habe er heimlich das Kondom abgezogen.
Er habe ihr eine „Platzwunde am Kopf” verpasst und sie im „Zimmer eingesperrt”, berichtet eine Frau über einen erfolgreichen Wiener Techno-DJ. Auf Amphetaminen sei der Mann besonders gewalttätig. Eine andere Frau sagt über ihn: Sie sei in seiner Wohnung zur After Hour gewesen. Wenn Frauen dort auf der Couch einschliefen, habe er sich „in die Hand gespuckt und ihre Vagina gerieben”.

Techno-Clubbing in Wien: „Die Szene ist schwer toxisch” (© Vyacheslav Argenberg)
Das sind nur einige Erzählungen die gerade das FALTER.morgen Postfach füllen. Die Männer streiten alles ab. Auf Instagram sprechen sie von einer „Hexenjagd”. Drei von ihnen klagen jene, die ihre Namen veröffentlicht haben.
Martina Brunner von der Wiener Clubkommission, einer Service- und Vermittlungsstelle der Akteure in der Wiener Clubszene, sagt, ihr Team arbeite bereits an Lösungen, um für mehr Sicherheit im Nachtleben zu sorgen. Sie haben ein Spendenkonto für die Betroffenen eingerichtet. Trotzdem sei sie „überrascht”, dass die Vorwürfe „so schwer wiegen”.
Dabei scheinen die Vorwürfe gegen die Männer bereits länger in der Szene bekannt zu sein. Auf Instagram posten einige User ironisch: „Das hätte ja wirklich keiner ahnen können”. Aber wenn es alle gewusst haben – warum werden die Vorwürfe erst jetzt öffentlich?
Die beschuldigten Männer seien „mächtig in der Szene”, so Frederika Ferková vom Veranstaltungskollektiv Hausgemacht. Die Clubs in Wien sind generell ein Männerverein. Frauen hinterm DJ-Pult gibt es zwar viel mehr als noch vor 20 Jahren, aber die wenigsten leiten Clubs. Auch die Veranstalterinnen werden mehr, aber die Partys sind mehrheitlich in männlicher Hand. Die Branche ist klein, alle kennen sich.
„Die Szene ist schwer toxisch”, sagt DJ Steve Hope von der Gewerkschaft Deck. Die Männer würden sich gegenseitig schützen. Er kritisiert auch, dass kaum ein männlicher DJ oder Veranstalter die Solidaritätsbekundungen der Frauen auf Instagram teilt. Abgesehen davon seien die fünf Beschuldigten auch keine Ausnahme und kein Problem der Techno-Szene allein. Übergriffe sind Steve Hopes Meinung nach generell „salonfähig” in Österreichs Gesellschaft – und dementsprechend auch in den Clubs.
Sogar jetzt, wo zum ersten Mal so viele Frauen gleichzeitig über die mutmaßlichen Übergriffe sprechen, wollen fast alle anonym bleiben. Die Betroffenen nennen zwei Gründe. Zum einen fürchten sie sich, dass man ihnen sowieso nicht glaubt oder ihnen selbst die Schuld für den Übergriff zugeschoben wird. „Victim blaming” wird es genannt, wenn eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet – etwa mit der zynischen Begründung, dass die Frauen selbst alkoholisiert gewesen seien oder einen kurzen Rock getragen hätten.
Und zum anderen fürchten sich die Betroffenen vor den Männern selbst. Ferková erhält seit dem Aufruf auch solche Mails: „ich hab ehrlich Todesangst vor dem Typen”. Und: „bitte bitte bitte nicht über diese Ereignisse reden oder schreiben oder posten”.
Der FALTER.morgen sammelt weiterhin einschlägige Fälle, um das gesamte Ausmaß des Problems aufzudecken. Wenn Sie betroffen sind oder jemanden kennen, der es ist, melden Sie sich unter morgen@falter.at.
Die bisherigen Schilderungen sorgen jedoch schon für einige Veränderungen. Ein Club hat einen der beschuldigten DJs bereits aus dem Programm gekickt. Am Montag berichten wir weiter.
Falter Radio am Wochenende
Die Zeit ist aus den Fugen

Michael Kerbler, Svenja Flaßpöhler, Wolfgang Petritsch, Jürgen Trittin (© SF/Leo/Neumayr)
In welche Zukunft gehen wir? Im zweiten Teil des Symposiums der Salzburger Festspiele sprechen die Philosophin und Autorin Svenja Flaßpöhler, der Diplomat Wolfgang Petritsch und der deutsche Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin (Grüne) mit Michael Kerbler über universelle Perspektiven unserer Welt und unserer Zeit. Die ganze Folge hören Sie ab Samstag hier.
Stadtnachrichten
Floridsdorf bekommt eine zusätzliche Busverbindung: Um die Stadtentwicklungsgebiete im 21. Bezirk besser an das öffentliche Verkehrsnetz anzubinden, verkehrt ab Schulbeginn die neue Linie 27B von den „Schichtgründen“ nach Kagran und retour. Die Route führt vom Satzingerweg über die Hans-Czermak-Gasse und die Dückegasse zur U1-Station Kagran. Werktags sind die Busse in einem 15-Minuten-Intervall unterwegs.
Und auch sonst verbessert sich öffimäßg einiges: Mit September 2024 wird die Linie 29A neu organisiert und eng mit der neuen Linie 29B abgestimmt. Letztere übernimmt große Teile des bisherigen 28A und wird künftig mit Gelenkbussen betrieben. Den Fahrgästen im Stadtentwicklungsgebiet „Am Park“ (vormals „Siemensäcker“) bringt das beispielsweise kürzere Intervalle und längere Betriebszeiten sowie Betrieb auch am Wochenende und an Feiertagen. Generell wird die Verbindung zwischen den U-Bahn-Stationen Floridsdorf (U6) und Großfeldsiedung (U1) besser erschlossen.
Der Fahrplan der Linie 32A wird vereinfacht, die Betriebszeit ausgeweitet. In Zukunft fährt die Linie täglich und durchgehend von Leopoldau (U-Bahn, S-Bahn) bis Strebersdorf (S-Bahn). Der 30A wiederum verkehrt in den Abendstunden künftig auch zwischen Neu Leopoldau und Großjedlersdorf (dort war bisher 32A unterwegs).
Auch bei den Linien 20A und 20B (siehe Grafik) sind Änderungen geplant, allerdings erst für Herbst 2024. Wenn's aktuell wird kommen wir darauf zurück.

Verkehr

Die nervigsten Sommerbaustellen …
… und ein Ausblick darauf, wann sie enden und wie schön die Straßen nachher werden (oder auch nicht).
Wer in den vergangenen Monaten in der Stadt unterwegs war, egal ob mit dem Rad, dem Auto oder zu Fuß, stand häufig vor versperrten Wegen oder im Stau. Der Grund: Diesen Sommer gab es in Wien gefühlt an jeder Ecke eine Baustelle (hier finden Sie alle aktuellen Sanierungsarbeiten).
Wir haben die nervigsten gesammelt (die Auswahl ist subjektiv, die Reihenfolge zufällig) – und damit Sie sich nicht allzu sehr ärgern, geben wir noch einen Ausblick, wie die Straßen danach aussehen werden. Übrigens: Die U2xU5 Baustellen haben wir geflissentlich ausgelassen, weil sie eine Dauereinrichtung sind.
1. Radler-Albtraum: Aspernbrücke & Praterstraße
Der Radweg über die Aspernbrücke in die Praterstraße war schon vor den Bauarbeiten mühsam. Die Ampelschaltungen an der Kreuzung bei der Urania ist zum Beispiel nicht für Radler ausgelegt – was dazu führt, dass sich wartende Bikerinnen auf eine viel zu kleine Verkehrsinsel quetschen.
Seit Juni wird diese Strecke umgebaut, wodurch die Aspernbrücke zu einem noch größeren Nadelöhr geworden ist. Radler und Fußgängerinnen müssen sich nun einen schmalen Weg auf der Brücke teilen (in beide Richtungen). Die Praterstraße ist für Biker und Autofahrerinnen fast zur Gänze gesperrt.
Allzu bald wird sich die Situation auch nicht bessern. Die Bauarbeiten dauern nämlich bis September 2024 an. Danach gibt es für Velozipedisten aber so richtig viel Platz. Von der Praterstraße bis zur Aspernbrücke entsteht stadtauswärts ein 4,5 Meter breiter, baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg (die Autos verlieren eine Fahrspur). Der Radweg auf der anderen Seite bleibt ebenfalls erhalten und wird breiter. In der Praterstraße werden außerdem 51 neue Bäume – davon 18 in einem Mittelstreifen auf der Fahrbahn zwischen Praterstern und Nestroyplatz – und 18 Hochstammsträucher gepflanzt.
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So soll die Praterstraße nach der Umgestaltung aussehen
2. Fußgänger-Labyrinth: Reinprechtsdorfer Straße
Fußgänger, die dieser Tage durch die Reinprechtsdorfer Straße spazieren, müssen sich ihren Weg zwischen Bauzäunen und Schutt suchen. Auch die Bushaltestellen wandern wegen der Arbeiten von einer Straße zur nächsten (klar, mühsam ist die Baustelle auch für Autofahrerinnen und Radler).
Aber auf der unteren Seite der Reinpi, an der Kreuzung zur Schönbrunner Straße, können die Fußgängerinnen bereits erahnen, was ab Dezember auf sie zukommt: Breite Gehwege (bis zu 6 Meter), helle Granitsteine als Bodenbelag und mehr Grün. 32 Bäume sollen auf der bisher sehr zubetonierten Straße gepflanzt werden.
Am 1. September ab 15 Uhr findet übrigens ein Straßenfest am Siebenbrunnenplatz statt. Die Feier soll die Anrainerinnen und Anrainer für die lästigen Bauarbeiten ein wenig entschädigen.
3. Ausweichmanöver für Autofahrer auf der Westausfahrt
Seit Juli ist die Westausfahrt, eine der Hauptverkehrsrouten in Wien, gesperrt. Laut Stadt brettern jeden Tag 26.000 Fahrzeuge über die Straße. Deshalb muss sie auch dringend saniert werden. Der Autoverkehr wird stadtauswärts für ein Jahr ab der Hütteldorfer Brücke umgeleitet (hier finden Sie eine Übersicht).
Und wird’s schöner?
Hoffentlich. Parallel zu den Bauarbeiten soll das Wiental “klimafit” gemacht werden. Konkrete Pläne gibt es dafür allerdings noch nicht. Die Grundlagen werden gerade erarbeitet, heißt es von der Stadt.
4. Öffi-Ärger in Ottakring und Währing
Wer diesen Sommer in Ottakring und Währing auf die Straßenbahn angewiesen war, hat sich bestimmt mehr als einmal geärgert. Sowohl in der Währinger Straße, der Thaliastraße als auch zwischen Maroltingergasse und Johann-Nepomuk-Berger-Platz wurden die Gleise getauscht. Die Linien 40, 41, 42, 44, 46 und 10 fuhren umgeleitet, verkürzt oder gar nicht.
Die gute Nachricht: Seit vorigen Montag sind die Bims wieder unterwegs (die Baustelle im 16. Bezirk bleibt allerdings noch bis Oktober). Viel schöner schauen die neuen Gleise zwar nicht aus – aber die Straßenbahnen können auf sanierten Schienen schneller fahren als auf maroden.
Kennen Sie auch eine Baustelle, die Ihnen jeden Tag die Nerven raubt? Dann schreiben Sie uns gerne an morgen@falter.at
Ab aufs Land
So sind Familien-Wandertage auch für den Nachwuchs spannend: „Wandern mit Kindern“ stellt 30 Routen in Wien und Umgebung vor, die alle öffentlich erreichbar sind und sich perfekt für Tagesausflüge eignen. Die Wanderungen führen Eltern mit Kindern in die Donauauen, ins Weinviertel, in die Wachau, auf Semmering und Schneeberg, in den Wienerwald und bis an die Ostgrenze Österreichs.
Erhältlich auf faltershop.at
Frage des Tages
Welchem Hochzeitspaar ist der Vermählungsbrunnen auf dem Hohen Markt gewidmet?
Odysseus und Penelope
Kaiser Leopold I. und Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg
Maria und Josef
Auflösung von gestern: Unser Satellitenbild zeigte die Universitätssternwarte in der Türkenschanzstraße im 18. Bezirk.

© Geoland
Wochenendevents

Musik
Die Afrika Tage auf der Donauinsel klingen dieser Tage gemütlich aus, das Festival dauert noch bis Montag. Am Freitag tritt die aus Gambia in Westafrika stammende Musikerin Sona Jobarteh auf. Als Regelbrecherin verwendet sie die Kora, ein 21-saitiges Harfeninstrument, das traditionell nur Männer spielen. Party, Beats und gute Laune winken am Samstag bei Erwin & Edwin und Tuff Sound.
Donauinsel, Floridsdorfer Brücke, Fr–Mo 18.00 (Details: wien.afrika-tage.de)
Food/Lifestyle
Streetfood, Music & Lifestyle stellt das dreitägige Festival Veganmania auf der Donauinsel in Aussicht. Das kulinarische Angebot reicht „von deftig aufgepeppten Klassikern wie Tiroler Knödeln mit Sauerkraut, Burgern oder Currywurst, über internationale Highlights aus Indien, Äthiopien, Italien und der Türkei bis hin zu bunt-fruchtigen Bowls“ – nur dass hier eben durchwegs auf rein pflanzlicher Basis gekocht wird.
Donauinsel, direkt bei der U1 Donauinsel, Fr 14.00 bis 21.00, Sa 10.00 bis 21.00, So 10.00 bis 19.00 (Eintritt immer frei)
Performance
Der Sänger und Performer Alex Franz Zehetbauer ist besessen von Wasser. Er untersuchte das Bewusstsein von Walen und verzauberte in öffentlichen Springbrunnen mit seiner Sound- und Tanzperformance. Am Samstag taucht er zusammen mit Christian Schröder im Rahmen von „Holding Breath“ im Kongressbad ins Wasserbecken, wo der Club Radiokoje zu Musik- und Sound-Performances einlädt. (Sara Schausberger)
Kongressbad, Sa 13.00 bis 19.30
Musik/Party
Im Frühjahr 1998 eröffneten die beiden Musiklokale Rhiz und B72 am Gürtel und leisteten dem bereits etablierten Chelsea Gesellschaft. Wenige Monate darauf folgte der erste Gürtel Nightwalk mit Konzerten lokaler Acts sowie DJ-Action, durchwegs bei freiem Eintritt. Die drei Lokale gibt es nach einem Vierteljahrhundert immer noch, allerlei andere sind inzwischen dazugekommen. Nun feiert der Nightwalk mit üppigem Programm seinen 25er. Happy Birthday!
Diverse Gürtellokale zwischen Thaliastraße und Alser Straße, Sa ab 18.45
Musik
Eine Frau, zwei Identitäten: Unter ihrem bürgerlichen Namen Anna Marboe arbeitet sie als Theaterregisseurin. Greift die 26-jährige Wienerin zur Gitarre, wird sie zu Anna Mabo – und singt die charmantesten Lieder, die derzeit in deutscher Sprache zu haben sind. Ihr neues, drittes Album „Danke, gut“, stellt sie dieser Tage passenderweise gleich doppelt vor: am Sonntag mit kinderfreundlicher Beginnzeit, am Mittwoch (30.8.) dann ganz regulär abends. Ein ausführliches Interview mit Anna Mabo finden Sie in der aktuellen Falter:Woche.
Theater am Spittelberg, So 16.00 (auch 30.8.)
Buch
Susanne Kaiser: Politische Männlichkeit
Neue Rechte und der starke Mann Das Aus für das Abtreibungsrecht in den USA wurde über Jahre politisch vorbereitet. Gerade in Österreich wird Rechtspopulismus vor allem über Ausländerfeindlichkeit und „Österreich zuerst!“-Denke definiert. Aber Frauenfeindlichkeit ist ein zentraler Teil ihrer Programmatik. Die Journalistin Susanne Kaiser (Zeit, NZZ, Spiegel) dokumentiert in diesem Buch, wie sogenannte „Incels“ (unfreiwillig Zölibatäre, aus den englischen Wörtern involuntary und celibate zusammengesetzt) und christliche Abtreibungsgegner versuchen, Frauen auf ihren Platz in einer angeblich natürlichen Hierarchie zurückzuschieben. Und erklärt, warum rechte Mobilisierung überall auf der Welt über die Themen Gender Studies, LGBT-Rechte und Geschlechterrollen funktioniert. (Barbara Tóth)
Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at
Grundkurs Kochen
Erbsen, Minze, auf die Schnelle: die Suppe aus der grünen Hölle

© FALTER/Archiv/Shutterstock
Aus gegebenem Anlass: Wir hacken hier jetzt so lange auf dem affenhitzetauglichen Thema "Kaltsuppe“ herum, bis jemand Stopp sagt - oder der Sommer vorbei ist. Diesmal gibt es eine kalte grüne Suppe. Und was braucht man da? Richtig: Erbsen.
Die könnte man zwar frisch kaufen, aber nach der Hitze schaut’s momentan nicht ganz so super aus an der heimischen Frischerbsenfront. Und um 400 Gramm von den grünen Kügelchen zu bekommen, muss man ziemlich viel pulen. Also nehmen wir ausnahmsweise einfach ein 400-Gramm-Tiefkühlerbsenpaket. Wir kochen also die Erbsen in etwa einem halben Liter Gemüsesuppe fünf bis zehn Minuten lang, bis sie gar sind (geht schnell!) und pürieren sie anschließend mit dem Zauberstab. Nun rühren wir noch ein, zwei Teelöffel Wasabi-Paste unter, das ist dieses grüne Krenzeug aus dem Asiageschäft, schmecken mit Salz und Pfeffer ab und geben die Suppe aus der grünen Hölle in den Kühlschrank, damit sie in ein paar Stunden kalt wird.
Vor dem Servieren rühren wir noch ein, zwei Esslöffel Sauerrahm unter, sowie - je nach Geschmack - mehr oder weniger frische, fein gehackte Minze. Eventuell nochmals nachwürzen. Wenn wir ein überkandideltes Lokal wären, würden wir die Suppe mit Eiswürfeln und Minzblättchen in feschen Gläsern servieren. Aber: auch kalte Suppe kommt bei uns im Suppenteller auf den Tisch.

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