Tanzen mit System
Jugendkultur Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand Systemgastronomie mit Discotheken verband. Ab Donnerstag hat Wien eine MacDance-Zweigstelle.
"Zweimal täglich Zähne putzen, zweimal jährlich zum Zahnarzt" Erste Strophe des Kindergartenchors Und Klaus Nüchtern - der nun auch darauf besteht, als letzter in dieser Zeitung genannt zu werden - fügt diesem Volkslied noch ein "Zweimal monatlich zum Urologen" hinzu. Aber das soll Sie nicht davon abhalten, auf dem rechten Pfad der Zahnpflege zu wandeln. Denn in der Adventzeit gibt es zwar die sattsam bekannten großen Kinderaugen, aber in dem seit einiger Zeit eröffneten Wahl-Advent sind auch jede Menge strahlender Zähne, die meist Politikern gehören, zu sehen. Zum Glück sind Zähne gute Indikatoren für die tatsächliche Befindlichkeit ihres Besitzers. Deswegen schauen Pferdehändler auch dem Gaul zuerst ins Maul. Ist das Tier noch jung, dann hat es auf den Schneidezähnen noch Farbeinlagerungen, die sogenannten "Kunden". Im Laufe der Jahre werden diese dunklen Flecken immer kleiner, bis sie bei etwa achtjährigen Pferden ganz verschwunden sind. Kein Problem für erfahrene Roßtäuscher: Mit einem heißen Eisen brennen sie auf die Schneidezähne einfach neue Kunden. "Gitschen" nennt man das, falls Sie einmal im Gespräch mit Politikern diesen aufs Maul schauen und sich gewählt auf Rotwelsch ausdrücken wollen.
Wohin mangelnde Zahnpflege führen kann, welche kriminelle Energie durch den Verlust von Zähnen freigesetzt werden kann, zeigt auch das Beispiel des Königstigers. Karies greift auch Großkatzenzähne an, was fatale Folgen hat, wenn dadurch die gewaltigen Eckzähne ausfallen. Die Tiere können dann ihre gewöhnliche Beute (Hirsche und Antilopen) nicht mehr reißen und suchen sich eine Nahrungsquelle, die bereits nach einem kleinen Prankenhieb liegen bleibt. So wurden in Indien innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als 250 Menschen von Tigern getötet, die sonst nichts mehr zu beißen hatten.
Ich kann daher all jenen, die keinen Biß mehr haben oder sich ihrer dunklen Flecken auf den Schneidezähnen schämen, empfehlen, einfach das Maul zu halten. Seit den klerikalen Bissigkeiten - oder wie FP-Klubobmann Stadler als verbissener Katholik sogar bis zu Martin Luthers Zeiten zurückdatierte - ist eine derartige Ausdrucksweise jene Sprache, die Kirchen füllt.