Presseschau

Andreas Dusl
Medien, FALTER 52/98 vom 23.12.1998

Nicht immer stecken in den besten Kronen auch die besten Perlen. Manchmal haben auch ungekrönte Häupter der Presselandschaft den einen oder anderen kolumnistischen Klunker am Hut. Ein ungefaßtes Juwel der schleifenden Sprache verbirgt sich in der zeitlos eleganten Branchenpostille media biz. Peter Paul Skrepek, nach eigenen Angaben "Präsident des Satirischen Zentralamts, der Musikergilde und der Musikergewerkschaft", wettert am Ende jeder media biz-Ausgabe weiß auf schwarz in Don Quichote-würdiger Unerschrockenheit gegen die Windmühlenflügel des totalen Handynummerüberwachungsstaats. Der Staat, so weiß es der Robin Hood unter den Gitarrelehrern, hat es vor allem auf die österreichischen Liedermacher abgesehen. Weiters auf alle, die eigene Gedanken haben und dann auch noch auf die, die sowohl Austropopper als auch Selbstdenker sind. (Leute wie Peter Paul Skrepek eben.) Die logische Folge dieser Unterdrückung: Kein Kleinkünstler, vom Zauberer bis zum Klavierstimmer, vom Gedichtebastler bis zum Eigenkompositeur, kann sicher sein, von Peter Paul Skrepek nicht beschützt zu werden.

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