"Nicht anscheißen"
Verkehr: Der Alsergrunder Bezirksvorsteher will den Durchzugsverkehr per Fahrspurreduktion vergraulen. Autolobby-Proteste machen das Rathaus nervös, der Bezirkschef aber bleibt bei seinem Entschluß.
Thomas Rottenberg Es war eine lustige Gesprächsrunde." Am Montag konnte Hans Benke, Bezirksvorsteher des Alsergrundes, schon wieder lachen - "jetzt sind wir alle einer Meinung: Die Straßenrückbauten kommen".
Drei Tage zuvor hatte der Bezirkschef des neunten Bezirkes angespannt gewirkt: "Wenn es sich nicht vermeiden läßt, scheue ich den Krieg nicht." Das war am Freitag. Bevor Hans Benke auf Geheiß von Verkehrsstadtrat Fritz Svihalek und Vizebürgermeister Bernhard Görg ins Rathaus eilen mußte, um seine Pläne zu rechtfertigen: Auf der Alserbachstraße vor dem Franz-Josephs-Bahnhof sollen per Fahrspurwegnahme verkehrsberuhigende Maßnahmen gesetzt werden (Falter 14). Bislang hatten Görg und Svihalek sich mit dem Hinweis, derartige Maßnahmen wären von ihnen nicht zu kommentieren, da sie Teil der Bezirksautonomie wären, aus der Diskussion und der ÖAMTC-Schußlinie gehalten. Der Autoclub hatte gedroht, "Aktionen zu setzen", sollten von den Stadtpolitikern nicht klare Worte gegen