Zum Ruhme der Dachlatte
Kunst: Unter dem Beschwichtigungstitel "Alles in Ordnung" treibt Georg Herold in der BAWAG-Foundation ein furioses Spiel mit den angeblichen Werten einer Bank.
Georg Herold hat eine Mission zu erfüllen. Wo andere eine Wachturm-Postille vor sich hertragen, greift er allerdings zur Dachlatte. Ihr hat er sein gesamtes künstlerisches Werk gewidmet. Das heißt nun nicht, daß Georg Herold Dachlatten-Fetischist wäre. Es ist eher das "Prinzip Dachlatte", das ihn bewegt.
Wenn Herold von seinem Erweckungserlebnis berichtet, huscht ein seliges Lächeln über sein Gesicht. Als Student arbeitete er bei einer Möbelfirma, die Küchen produzierte. Dort habe alles begonnen, erzählt Herold. Schon bald merkte er nämlich, daß die Grundkonstruktion der Küche immer aus Dachlatten bestand - ganz egal, wieviel die Kunden letztlich dafür bezahlten. Die waren gleichsam die Basis von allem. Durch diese Erkenntnis wurde ihm auch der Lauf der Welt schlagartig einsichtig. Und war es in der Kunst nicht ähnlich? Bestand nicht auch jedes Leinwandbild zuerst einmal aus einem Dachlattenrahmen?
Herolds erste Einzelausstellung (1977) trug konsequenterweise den Titel "Präsentation