Happy together
Film. Lukas Moodyson, Regisseur von "Fucking Amal", zeigt in "Tillsammans" das Zusammenleben in einer Siebzigerjahre-WG.
Stockholm, 1975. ABBAs gleichnamiges Schlüsselwerk steht in den Läden, Olof Palme lebt, während im fernen Spanien, Europas faschistischem Schandfleck, General Franco das Zeitliche segnet. "Those were the happy days" singen Anni-Frid und Agnetha, und ein trauriges, blondes Mädchen mit dicken Brillen verschließt sich mit ihren zuckersüßen Stimmen aus den Kopfhörern die Ohren, um den Streit ihrer Eltern nicht mit anhören zu müssen.
"Tillsammans" ("!Zusammen!") beginnt mit einer wahren Tour de Force von schnellen Zooms und verwackelten Bildern aus der skandinavischen Nahkampfkamera und ist bemüht, bereits in der Eröffnungssequenz zwei scheinbar disparate Welten zueinander in Bezug zu setzen: auf der einen Seite die Wohngemeinschaft Tillsammans, ein Haus der freien Liebe und antiautoritären Erziehung; auf der anderen Seite der kleinbürgerliche Haushalt von Elisabeth und Rolf (Lisa Lindgren, Michael Nyqvist), der an Rolfs alkoholbefeuerter Brutalität zerbricht. Zwei Modelle familiären