Pflicht zur Brandblase

Seinesgleichen geschieht. Noch einmal zur "Lage der Nation": Was wollte uns Wolfgang Schüssel wirklich sagen?

Armin Thurnher
Vorwort, FALTER 21/01 vom 23.05.2001

Noch immer stehe ich im Banne der Rede des Kanzlers zur Lage der Nation. Es brennt mir sozusagen unter den Nägeln, die Pflicht zur Brandblase (wer heiße Eisen nicht anfasst, "verletzt seine Pflicht") auf mich zu nehmen und wenigstens das eine oder andere Prachtstück aus dem dargebotenen Metaphernsalat herauszuzupfen. "Wer heiße Eisen anfasst, darf Brandblasen nicht scheuen", sagte der Kanzler. Ich plädiere für Asbesthandschuhe und geeignetes Werkzeug. Das hilft wahrscheinlich mehr als die beschworene "Kultur der Rechtzeitigkeit".

Was die schon wieder bedeuten soll? Eile mit Weile? Wer zu spät kommt, den bestraft der Trainer? Nein: Es handelt sich um die brandsalbenmäßige Behübschung der Ansage des Klubobmanns Andreas Khol, eine Regierung müsse ihre Grausamkeiten sofort nach Amtsantritt begehen und nicht gegen Ende der Legislaturperiode, wo der Wähler bereits an Vergeltung denkt.

Der bei Schüssels Rede ausgestellte Slogan "Frühling für Österreich" erinnerte an eine amerikanische

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