Krieg verhindern
AUSLAND. Macht sich die NATO in Mazedonien lächerlich, oder schafft sie einen historischen Kompromiss?
Deutsche Militärstrategen geben sich ebenso pessimistisch wie amerikanische Europaskeptiker: Die nach Bosnien und Kosovo dritte Balkanaktion der NATO in Mazedonien ist so gar nicht nach dem Geschmack militärischer Traditionalisten. Nicht Dreinhauen wie einst im Kosovo-Krieg, samt Einsatz der allermodernsten Kriegsgeräte, lautet vorerst der Kampfauftrag, sondern schlicht Einsammeln von Waffen. Und zwar jener, die von der UCK laut Friedensabkommen von Mitte August freiwillig zu Sammelstellen gebracht werden. Auf 30 Tage soll das Mandat für die 3500 Soldaten befristet sein. Diese Aktion erinnert frappant an den ersten, verunglückten Bosnien-Einsatz der Vereinten Nationen, unken oppositionelle Christdemokraten in Berlin: Ohne klares, militärisch erreichbares Ziel und mit dem Zusatz, nur zwecks Selbstverteidigung zu den Waffen zu greifen, drohe sich die Allianz mächtig zu blamieren.