TRAISKIRCHEN. Am Bahnhof wird gedealt, das Flüchtlingslager ist überfüllt. Wie viele Ausländer verträgt eine Kleinstadt?
In Guntramsdorf steigt ein junger Mann ein. Schwarze Haube, weiße Daunenjacke, helle Jeans, weiße Turnschuhe. Höchstens 20 Jahre alt. Er schaut sich um und sucht Augenkontakt. Hat er ihn gefunden, wartet er noch zwei Stationen ab. Dann kommt er her. "Was brauchst?", fragt er: "Ich besorg." In Traiskirchen springt er aus dem Zug. Die Badnerbahn zuckelt weiter.
Ja, es war ein Schwarzer.
Im niederösterreichischen Traiskirchen wurden im letzten halben Jahr 18 Männer wegen Drogen verhaftet. Gehandelt wird auf dem Bahnhof und im Schulpark dahinter. Vor den großen Ferien fanden Volksschulkinder drei gebrauchte Spritzen. Die Aufregung am Elternabend war groß. Und jeder der 16.000 Traiskirchner kennt einen Hauptschüler, der einen Klassenkameraden hat, dessen Freund schon einmal gratis Heroin angeboten worden ist.
Letzte Woche heizte die KronenZeitung die