Freund und Helfer
KORRUPTION. Diese Woche klärt die Justiz, ob drei hohe Beamte des Innenministeriums einen mutmaßlichen Mafiapaten begünstigt haben.
Am Telefon fühlte sich der Wiener Mafiafahnder Johann H. im vergangenen Herbst noch sicher: "Er soll nicht deppert sein bei der Disziverhandlung, weil sonst zahts eam die Glatzn eine, dass eam nie mehr a Grammerl Hoar wachst!" Der Mann, dem es die "Glatzen einzahen" sollte, war niemand geringerer als ein Richter der Disziplinarkommission des Innenministeriums. Er sollte den Mafiafahnder Ende vergangenen Jahres nämlich dafür bestrafen, dass er mit der Mafia kooperierte. Doch die - von der Justiz im Wege einer Telefonüberwachung aufgezeichnete - Einschüchterung dürfte gewirkt haben. Johann H., der schon einmal nachweislich Daten aus dem Polizeicomputer an Privatdetektive verkauft hatte und ein Häuschen an der Côte d'Azur besitzt, durfte weiter Dienst versehen. Und, so die Anklage, weiter mit der Mafia kooperieren.
Seit fünf Monaten sitzt der