Unser Doktor ist der beste
FILM. In "Red Dragon" jagt das FBI einen gleichnamigen Serienmörder. Vor allem aber diniert und ordiniert Dr. Hannibal Lecter wieder in seiner Zelle.
Bekanntlich waren wir alle einmal jünger und haben auch jünger ausgesehen - bis auf Dr. Lecter: Der hat älter ausgesehen, als er jünger war. Solch wundersame Abweichung vom Lauf der Zeit nennt Hollywood ein Prequel: In "Red Dragon" spielt der Anthony Hopkins von heute den Lecter von 1990. Im Unterschied zum Vorjahrs-Welterfolg "Hannibal" ist der Film kein Sequel, keine Fortsetzung, sondern sozusagen eine "Vor-Setzung" zum "Schweigen der Lämmer". "Red Dragon" endet unmittelbar vor dem ersten Besuch von FBI-Agentin Starling in Lecters Zelle, als die Lämmer zu schweigen begannen. Pointenhaft halboffene Schlüsse sind im Lecter-Zyklus obligat, und selbstbezüglich-wissendes Zwinkern ist Routine in einer Unterhaltungskultur, die ganz von ihrer Vergangenheit zehrt und diese mitunter sogar rückwirkend selbst herstellt.
Wie alles begann: