PHYSIK & ETHIK: Ein sensibles Genie

MARTIN DROSCHKE
Extra, FALTER 41/03 vom 08.10.2003

Das dtv-Lexikon in zwanzig Bänden kennt nur einen italienischen Physiker mit dem Namen Majorana, denjenigen, nach dem eine "Doppelberechnung kolloidaler Lösungen im Magnetfeld" benannt ist - die Fachwelt alleine weiß, was wir darunter verstehen sollen. Dabei würde auch dem 1906 geborenen Ettore Majorana ein Eintrag gebühren. Nicht weil er eine bahnbrechende Theorie veröffentlicht hat, sondern im Gegenteil. Dem sizilianischen Autor Leonardo Sciascia war der Entschluss des "eines Nobelpreis" würdigen Physikers, seine Arbeit vor der Öffentlichkeit zu verbergen, einen biografischen Traktat wert.

  Sein 1975 in Italien erstmals publiziertes Bändchen feiert "Das Verschwinden des Ettore Majorana" als Beleg dafür, dass Naturwissenschaft und Moral im Atomzeitalter nicht grundsätzlich einen Widerspruch bilden müssen. 1932 stellte der Nachwuchswissenschaftler in Rom eine Theorie über den Aufbau des Atomkerns vor, etwa ein halbes Jahr bevor Werner Heisenberg die Fachwelt mit derselben

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  353 Wörter       2 Minuten

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