Der Weg allen Fleisches
HEIMATFILM "Der Bockerer IV - Prager Frühling" beschert Franz Antel eine Verlängerung seiner Regielaufbahn und dem patriarchalen Austrochauvinismus eine neuerliche Osterweiterung.
Wie viel öffentliches Geld auch immer kraft filmkulturpolitischer Treue zu Markt, Heimat und Freunderln in den "Bockerer IV" geflossen ist - es war zu viel, aber wohl nicht viel. Budgetnot springt ins Auge: Der Film kapriziert sich auf Actionszenen, die ihn überfordern, und die zusammengepfuschte Ausstattung trägt deutliche Spuren privater Förderung. In für historistischen Realismus unvorteilhafter (gleichwohl für Antels Ruvre typischer) Manier sind Situationen im Wien von 1968 gespickt mit Logos und Nennungen von Sponsoren. Es gebe jetzt Bier auch in Dosen, heißt es en passant; dann wird mit Schwechater geprostet.
Das macht "Bockerer IV - Prager Frühling" noch nicht zum Retro-Film, der eine bestimmte Zeit aus ihrem konsumkulturellen Look und Feeling heraus versteht. Wenn Antel "Goodbye, Lenin!"