Lonely ist lovely
JUBILÄUM Der australische Reiseführerverlag Lonely Planet feiert seinen dreißigsten Geburtstag.
Es begann mit einem Missverständnis: Tony Wheeler, mit seiner Frau Maureen Begründer des Lonely-Planet-Imperiums, hörte Space Captain von Joe Cocker und Leon Russel und hatte eine Idee. Lonely Planet wie im Song soll sein Reiseführer heißen. Nur: Wheeler hatte sich verhört. Cocker sang nicht "lonely", sondern "lovely planet".
Dem Erfolg tat dieser Irrtum keinen Abbruch. Mehr als 650 Reiseführer mit einer Gesamtauflage von über 54 Millionen Exemplaren hat das Ehepaar Wheeler seit 1973 verkauft. Und das mit einer simplen Idee: Als die beiden Engländer mit dem Minivan von England über Asien nach Australien fuhren, notierten sie alles, was sie auf der Reise erlebten. In Australien angekommen, wollten Freunde jedes Detail dieser spektakulären Reise wissen. Die Wheelers tippten ihre Notizbüchlein ab, leimten die Seiten und veröffentlichten "Across Asia on the Cheap".
Heute gibt es nicht nur Paperback-Reiseführer, sondern auch Fahrrad-, Tauch-, Kletter- und kleine Wörterbücher aus dem Hause Lonely Planet. Mehr als 150 Autoren kümmern sich darum, dass Rucksacktouristen mit Adressen von günstigen Hotels, billigen Wirtshäusern, Informationen über Sicherheits- und Gesundheitsrisiken und sonstigen Insidertipps für die Massen versorgt werden. Denn dank der Backpacker-Bibel trauen sich auch weniger Mutige auf Abenteuerreise ans Ende der Welt.
Zur Feier des dreißigjährigen Bestehens verrät Planet-Begründer Wheeler nicht nur jeden Tag einen neuen Reise-Insidertipp auf www.lonelyplanet.com, sondern der Verlag hat auch einen Geburtstagsbildband veröffentlicht. Und der nennt sich - um diesmal Missverständnissen vorzubeugen - einfach nur "One Planet".
One Planet. 288 S., Sidney 2003 (Lonely Planet), ca. E 28,-