"Gewaltsamer Tod"

Nina Horaczek, Florian Klenk
Politik, FALTER 02/2005 vom 12.01.2005

JUSTIZ Ein mysteriöser Todesfall in Stein wird nun ad acta gelegt. Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet.

Statt in seine Zelle in Stein zurück zu gehen, schnappte sich Edwin Ndupu ein Messer und attackierte Beamte. Diese drängten den tobenden, HIV-positiven Gefangenen in seine Zelle, wurden dabei verletzt. Doch der Häftling beruhigte sich nicht. Die Beamten sprühten Tränengas in die Zelle, aber Ndupu hängte das Fenster mit seinen Schultern aus. Er wurde verlegt, mit Valium beruhigt. Dann stand sein Herz still. Nach einer erfolglosen Reanimation verstarb der Gefangene.

  So erzählten es die Justizwachebeamten. Kann man dieser Version trauen? Justizministerin Karin Miklautsch belobigte die Beamten während des laufenden Verfahrens. Sie hatte bereits das Gutachten des Rechtsmediziners Manfred Hochmeister in Händen. Der spricht von einem "gewaltsamen Tod", doch er sagt: "Eine Misshandlung durch andere Personen kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden." Die Verletzungen seien "ausschließlich an aktiven Körperteilen, das heißt an den zum Schlagen oder Treten verwendeten Armen und Beinen" festgestellt worden (aus dem Gutachten). Ndupu, so Hochmeister, sei "durch eine stressbedingte Belastung des Herzens" gestorben.

  359 Wörter       2 Minuten

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