Der stumme Diener

MAYA McKECHNEAY
Kultur, FALTER 37/05 vom 14.09.2005

FILM "Bin-jip", die jüngste Arbeit des koreanischen Regisseurs Kim Ki-duk, ist ein Spukhausfilm ohne Geister. 

Wer gelegentlich auf Fotosharingseiten wie dem soeben von Yahoo übernommenen flickr.com unterwegs ist und dort die gedeckten Tische, Fernsehcouches, Aquarien oder Badewannen anderer betrachtet, kennt das Gefühl: in die Wohnung eines Fremden zu schlüpfen und sich dort, während der Besitzer eben mal ausgegangen ist, "unsichtbar" umzutun.

  Gut möglich, dass der Koreaner Kim Ki-duk in seinem Drama "Bin-jip" auf solche modernen, mediengestützten Perforationen der Privatsphäre Bezug nimmt. Denn "Bin-jip" erzählt von einem Prospektverteiler, der seinen Job dazu benutzt, macht, um in die Wohnungen anderer einzudringen und dort ganz einfach anwesend zu sein. Dabei bleibt der Gast nicht nur den heimlich Besuchten, sondern auch uns ein Rätsel. Der junge Mann mit dem in sich gekehrten Lächeln hat keinen Namen und spricht - ob aus Überzeugung oder aufgrund eine Defekts ist nie

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  430 Wörter       2 Minuten

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