Schnell noch erinnern
RÜCKBLICK Das "Gedankenjahr" 2005 wird ausgezählt. Ein Kartell aus Politikern, Medienmanagern und Prominenten organisierte eine Melange aus Feierstunden, Paraden und Dokus. Dem Rest der Republik blieb die Rolle des Publikums.
Und plötzlich war da Farbe. Der ORF-Fünfteiler "Die Alliierten in Österreich" rückte uns mit Heimfilmen österreichischer Amateure den Alltag der ersten Republiksjahre auf besondere Weise nahe. Nicht in Technicolor, dem Standard der Traumwelten der Zeit, aber immerhin: welch ein Unterschied zum Schwarz-Weiß der Hugo-Portisch-Serien "Österreich II" und "Österreich I" aus den Achtziger- und Neunzigerjahren. Die Farbe, denke ich, macht den Unterschied des "Gedankenjahres 2005" aus; gemeinsam mit der Amalgamierung von Republiks- und ORF-Geschichte. Sie vergegenwärtigt die Vergangenheit, wo das klassische Filmmaterial von der unüberwindlichen Distanz, vom endgültigen Verlust spricht. Und darauf kam es ja an, wie schon die schwierige Namenssuche für das Jahr