DIE GESCHICHTE ADOLFS
13.000 edle Wölfe
Guten Tag, mein Name ist Hitlerike": Vor dem Zweiten Weltkrieg war es keine ungewöhnliche Idee, weibliche Vornamen aus dem Familiennamen des Reichskanzlers abzuleiten. Auch auf Adolf wurden Kinder gerne getauft. Noch heute, über sechzig Jahre nach Kriegsende, kursieren Gerüchte darüber, wie der pikante Name verbreitet wurde. Stand während der Nazidiktatur bei einer Familie Nachwuchs ins Haus, erzählen Zeitzeugen, soll die Gestapo bei der Namensfindung nachgeholfen haben - etwa indem sie Geld angeboten oder Strafen angedroht hätten.
Der Historiker Wolfgang Neugebauer hält solche Überlieferungen freilich für "unwahrscheinlich". Der "Führer" hatte nämlich anderes im Sinn. Die Propagandamaschinerie der Nazis forcierte zwar den Personenkult, allzu viele Adolfs in der Bevölkerung wünschte sich Hitler aber nicht. Laut den Namensforschern Michael Wolffsohn und Thomas Brechenmacher fürchtete der Diktator durch die massenhafte Verbreitung "die Beeinträchtigung seines Namens in seiner