Kommentar
Secession: Jeder Künstler ein Präsident
Ein Präsidentenamt, das keiner will - so sah es zumindest während jener acht Monate aus, in denen vergeblich nach einem Nachfolger für den scheidenden Präsidenten der Secession, Matthias Herrmann, gesucht wurde.
Der Vorstand der Künstlervereinigung sah sich allerdings nur unter seinen eigenen 13 Mitgliedern um. Gemäß der Tradition sollte es jemand werden, der das Ausstellungshaus bereits kennt. Der Secessionspräsident ist ja eher Repräsentant als Museumsdirektor. Über das Programm entscheidet der Vorstand, in dem der Präsident nur eine Stimme hat. Dennoch verlangt die Leitung der Secession ein hohes Maß an Integrität: Leicht könnte diese Machtposition für die eigene Karriere benutzt werden.
Obwohl sich zu guter Letzt auch Sabine Bitter um das Amt beworben hatte, stimmte der Vorstand schließlich für Marko Luli´c als einzigen Kandidaten. Aufgrund mangelnder Alternativen hätten die 269 Secessionsmitglieder bei der bevorstehenden "Wahl" am 16. Mai also nur das Recht auf Bestätigung