Ein Netz voller Bücher
INTERNET Die von Walter Grond initiierte Literaturplattform www.readme.cc zieht nach einem Jahr im Netz Bilanz und rüstet für die Zukunft.
Die Zukunft begann, als der Autor Walter Grond vor vier Jahren als literarischer Gast am Collegium Helveticum in Zürich eingeladen war. Das damalige Projekt "Schreiben am Netz, Literatur im digitalen Zeitalter" mündete nicht nur in eine zweibändige Dokumentation1, sondern auch in die Erkenntnis, dass nicht nur das Schreiben, sondern vielmehr auch eine andere Kernkompetenz in puncto Buch großen Veränderungen unterworfen ist: das Lesen.
Dass auch aus diesem Thema wieder ein Buch wurde2, deutet schon darauf hin, dass Grond und seine Kollegen im Herzen vor allem eines sind: Büchermenschen. Aber, so präzisiert Grond im Gespräch mit dem Falter, "Büchermenschen, die anderen Büchermenschen vermitteln wollten, dass nicht alles dumm ist, was im Netz passiert, und umgekehrt Netzmenschen, dass Büchermenschen durchaus auch Zeitgenossen sind". 2002, inmitten des ersten Weblog-Hype, fragten sich Grond und der Literaturkritiker Beat Mazenauer - also Menschen zwischen vierzig und fünfzig -, "ob diese neuen Medien noch etwas sind für uns".